Rupprechter pfeift auf sein Mandat im Hohen Haus
Nach gerade einmal zehn Wochen als Abgeordneter im Nationalrat wirft der frühere Landwirtschafts- und Umweltminister Andrä Rupprechter nun das Handtuch als gewählter Volksvertreter. Der gebürtige Tiroler wird mit Ende Jänner sein politisches Mandat niederlegen und kehrt zu seinem früheren Arbeitgeber, dem Europäischen Rat in Brüssel zurück.
In die EU-Hauptstadt zurück übersiedeln wird Rupprechter dagegen wohl erst ab 2019. Vorerst wird er als EU-Beamter des Generalsekretariates des Rates weiterhin in Österreich bleiben: Bis Ende 2018 sei er als „Sonderberater Wien für die Ratspräsidentschaft Österreichs“ zugeteilt. Seine Aufgabe werde sein, die österreichische Bundesregierung und die hiesigen Behörden zu beraten, erklärte Rupprechter gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Nach dem Ende der sechsmonatigen Ratspräsidentschaft Österreichs ab Juli bis Dezember bleibe er im Generalsekretariat des Rates im „Senior Management“.
Indes werden Rupprechter auch Ambitionen als künftiger EU-Kommissar Österreichs nachgesagt. Rupprechter hoffe darauf, nach den EU-Wahlen 2019 den derzeitigen Kommissar Johannes Hahn, seit 2014 in der EU-Kommission zuständigen für Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsfragen, zu beerben. Wunschagenden des 56jährigen Rupprechter sei aber die Landwirtschaftspolitik.
Das Abgeordnetenmandat von Rupprechter soll der Wirtschaftsbündler und Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Tirol, Josef Lettenbichler, erhalten. Die Zahl der Bauernbündler im Parlament im Nationalrat schrumpft mit dem Abgang Rupprechters damit auf 14 Abgeordnete. Der Tiroler Bauernbund wird ebendort künftig nur noch von Hermann Gahr vertreten sein.