Arbeitspferde gewinnen an Bedeutung
Das Interesse am Einsatz von Arbeitspferden in der Land- und Forstwirtschaft ist in den letzten Jahren ständig gewachsen. Kurse, in denen das Wissen zu dieser Arbeitsweise vermittelt wird, sind gefragt. Das Ländliche Fortbildungsinstitut der Landwirtschaftskammer Oberösterreich hat auf diesen Trend reagiert und in Kooperation mit der ÖIPK (Österreichische Interessensgemeinschaft Pferdekraft) zum ersten Mal eine Ausbildung zum Thema Arbeitspferde entwickelt.
Diese Ausbildung vermittelt nicht nur theoretische Kenntnisse, sie enthält viele Praxistage, an denen mit dem eigenen Pferd gearbeitet wird. Der Zertifikatslehrgang startet im März 2018 und erstreckt sich über zwei Jahre. Der Lehrgang richtet sich an Personen, die bereits im Besitz von Pferden sind und sich persönlich sowie betrieblich in diesem Bereich weiterentwickeln und qualifizieren möchten sowie an Neueinsteiger und Umsteiger im Bereich landwirtschaftlicher Pferdehaltung.
Der Einsatz von Arbeitspferden am eigenen Betrieb sowie das Anbieten von Dienstleistungen mit diesen Tieren, deren Zucht und Ausbildung bringt neue Einkommensmöglichkeiten in der Land- und Forstwirtschaft und sorgt dafür, dass am Betrieb vorhandene Pferde besser ausgelastet werden.
„Für viele ist das Holzrücken die typische Arbeit mit dem Pferd“, sagt Wolfgang Ehmeier, Trainer im Lehrgang und selbst ein Bauer, der den Großteil seines Betriebes mit Arbeitspferden bewirtschaftet. An seinem Hof, dem Hödlgut in Oftering, werden vier Noriker für Arbeiten im Wald, am Acker und in der Baumschule eingesetzt.
Die Arbeit im Wald ist nur ein Bereich, in dem Pferdekraft eingesetzt werden kann. Andere Anwendungsbeispiele sind Hackarbeiten in Gemüse- und Spezialkulturen, Bodenbearbeitung im Weinbau oder das Säumen im alpinen Gelände. Gerade hier lässt sich die Arbeit auch mit dem Tourismus verbinden. Geführte Wanderungen mit Packtieren stellen, ebenso wie die Bewirtschaftung von Naturschutzgebieten oder Aufgaben im kommunalen Bereich, ein mögliches Zusatzeinkommen dar.