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Ländle Qualitätsprodukte künftig glyphosatfrei

In der Glyphosatdebatte hat die Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH beschlossen, den Einsatz dieses Wirkstoffes bei Produkten ihres Gütesiegels ab 2018 zu verbieten. „Dieser Schritt ist je nach Kultur mit einem beträchtlichen Mehraufwand für die Landwirte verbunden. Damit ist aber das Problem nicht abgetan. Für die Bauern stellen sich weitere grundlegende Fragen. Um insbesondere bei Milch- und Fleischwaren für das Endprodukt die Glyphosat-Freiheit garantieren zu können, muss diese auch von den vorgelagerten Bereichen garantiert werden“, erläuterte Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger.

Darüber hinaus sei generell zu klären, wie der Pflanzenschutzmitteleinsatz auf das minimalst Notwendige reduziert werden könne. Dazu regt der Präsident den Ausbau des LK-Pflanzenschutz-Warndienstes an. Auf diese Weise sei gewährleistet, dass der Einsatz nach fachlicher Beurteilung erfolge, bevor Kulturen geschädigt werden oder nicht mehr den Marktanforderungen entsprechen.

„Wie sorgsam unsere Bauern derzeit schon mit Pflanzenschutzmitteln umgehen, sieht man an den Glashauskulturen. Bei den meisten werden chemische Produkte von Nützlingen ersetzt. Die Beratung dazu erfolgt über Spezialisten von der Reichenau in Kooperation mit LK-Experten“, informierte Moosbrugger weiter.

Er bedauert gleichzeitig aber auch, dass der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts „das Bewusstsein für Lebensmittelknappheit“ fehlt. Obwohl aufgrund der wiederholten Frühjahrsfröste zum Beispiel Äpfel aus Vorarlberg eine Rarität seien und es kurzfristig Butterknappheit gegeben habe, weil einige Lebensmittelverarbeiter Palmöl aus ihren Rezepturen gestrichen hatten, sei der Gedanke über die Bedeutung der Grundversorgung mit heimischen Lebensmitteln nur kurzfristig ein Thema gewesen. „Eine dauerhafte Bewusstseinsbildung – so wichtig sie wäre – hat es deswegen noch nicht stattgefunden“, so der Präsident.