Börsepreise für Milchprodukte gehen weiter zurück
Diese Woche fand die 200. Auktion an der neuseeländischen Handelsplattform GlobalDairyTrade (GDT) statt. Dabei sank der Gesamtindex, in dem eine Bandbreite von verschiedenen Molkereiprodukten und Kontrakt-Zeiträumen zusammengefasst ist, um 3,4%. Es war dies der vierte Rückgang in Folge. Bis auf Butteröl gaben die Zuschläge bei allen anderen gehandelten Produkten gegenüber dem vorangegangenen Event zum Teil deutlich nach.
Die Preise für wasserfreies Milchfett (Butteröl) blieben bei der gestrigen Auktion gegenüber dem vorhergehenden GDT-Event im Mittel unverändert. Dem gegenüber tendierte der Butter-Index weiter nach unten, und zwar um 5,9% auf 5.144 USD/t. Mitte September hatte der Butterpreis seinen Spitzenwert von 6.026 USD/t erreicht, seit Anfang Oktober wanderte er nach unten. Rückläufig waren auch die Kurse für Cheddar-Käse (-4,2%).
Weiter nach unten bewegten sich auch die Notierungen im Pulverbereich: Bei Magermilchpulver wurde im Durchschnitt der Kontrakte ein Minus von 6,5% auf 1.701 USD/t verzeichnet, bei Vollmilchpulver, dem Leitprodukt bei dieser Auktion, ein Rückgang um 2,7% auf 2.778 USD/t. Insgesamt wurden bei diesem Event Molkereiprodukte im Umfang von 35.042 t gehandelt und damit annähernd soviel wie bei der vorhergehenden Auktion, die Zahl der teilnehmenden Bieter fiel mit 160 etwas geringer aus.
Die erneute Verringerung des GlobalDairyTrade-Indexes wird von den Analysten in erster Linie auf das zunehmende Angebot am Weltmilchmarkt zurückgeführt. Amy Castleton, Expertin des neuseeländischen Marktbeobachters AgriHQ, ortet eine eher abwartende Haltung bei den Käufern. Es bestehe derzeit kein Druck, sofort zu ordern, weil ohnehin genug Rohstoff, beispielsweise für Milchpulver, verfügbar sei, betont sie. So habe der Marktführer Fonterra diese Woche berichtet, dass die Anlieferung im Oktober aufgrund besserer Witterungsverhältnisse um 2 bis 3% über dem Vorjahresniveau gelegen sei. Nathan Penny, Analyst der ASB-Bank, rechnet damit, dass Fonterra als weltweit größter Exporteur von Milchprodukten seine Prognose für den Erzeugerpreis in dieser Saison senken wird.
Auch in der EU nehme die Milchanlieferung zu, so die Experten. Im September sei die Menge nach Angaben der EU-Kommission bereits um 3,7% über dem Vorjahreswert gelegen, von Jänner bis September sei in Summe ein Plus von 0,4% verzeichnet worden.