„Noblesse“ mit Häupl und Rupprechter
Der vielversprechende Weinjahrgang 2017 wurde am vergangenen Dienstag im Rahmen der Weintaufe Österreich, die im würdevollen Ambiente des Wiener Rathaus-Saales vollzogen wurde, von Dompfarrer Toni Faber gesegnet. Der Wiener Winzer Michael Edlmoser spendete dieses Jahr den duftig-aromatischen Taufwein (eine Cuvée aus Grüner Veltliner und Müller-Thurgau) der den Namen „Noblesse“ erhielt. Im Rahmen des Festaktes wurde auch der begehrte Bacchuspreis verliehen: In der nationalen Kategorie durfte der Weinlehrende Walter Kutscher den Preis entgegennehmen, in der internationalen Kategorie erhielt die Schwedin Anne Thysell (Leiterin der Weinabteilung für Spar Österreich) den Preis.
Während weltweit für das Jahr 2017 die kleinste Weinernte seit dem Zweiten Weltkrieg zu verzeichnen ist, darf sich Österreich dieses Jahr über eine sehr gute, ja großartige Weinernte freuen, sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht, berichtete der Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes, Johannes Schmuckenschlager. Die laut Ende Oktober geschätzte Erntemenge von 2,6 Mio. hl wird die mancherorts leeren Keller wieder füllen. Die auch heuer aufgetretenen Spätfröste und Hagel richteten weitaus weniger Schaden an als 2016. Die sehr gute Traubenqualität erlaubte die landesweite Anhebung der Hektarhöchstertragsmenge um die zulässigen 20%, damit betroffene Betriebe ihre letztjährigen Ernteausfälle zumindest teilweise ausgleichen konnten. Lediglich im Weinviertel wurde heuer aufgrund extremer Trockenheit im Sommer eine geringere Ernte als im Durchschnitt eingebracht.
Bundesminister Andrä Rupprechter verwies bei der Weintaufe auf die Bedeutung von Wein als Kulturgut. Er betonte den Vorteil der Kleinstrukturiertheit der österreichischen Weinwirtschaft, der sich sowohl in der Bodenverbundenheit als auch in der Handarbeit der Winzer zeige – weshalb ihm der neue Werbeclaim der Österreich Wein Marketing (ÖWM) für heimische Weine in der englischen Version besonders gut gefalle: „The Art of Wine. Down to Earth.“ Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl behauptete in seiner Lobesrede, er sei „nicht nur in Wien, sondern vor allem auch in Niederösterreich in Sachen Wein sozialisiert worden“. Bevor Dompfarrer Faber den jungen Taufwein „Noblesse“ stellvertretend für den Jahrgang 2017 segnete, verwies auch er auf Wein als Teil der Wiener Kultur sowie des Wiener Lebensgefühls und der Lebensqualität. Dass zum Wiener Lebensstil nicht nur Wein, sondern auch Musik gehört, war für die etwa 200 Gäste der Veranstaltung hörbar – elegant und feinsinnig wurde der Abend von den Neuen Wiener Concert Schrammeln musikalisch umrahmt.