Informeller Agrarministerrat zur Risikoabsicherung
Risikoabsicherungen für Landwirte sollen in der nächsten Reform fester Bestandteil der GAP werden. Zur Vorbereitung hat die estnische EU-Ratspräsidentschaft das Thema auf den Informellen Agrarrat gesetzt. Die Landwirtschaftsminister treffen sich vom 3. bis 5. September in Tallin. Nach Exkursionen zu landwirtschaftlichen Betrieben in Estland stehen am Dienstag die Risikoabsicherungen auf dem Programm. Die Minister werden gefragt, ob ein Teil der EU-Haushaltsmittel für Direktzahlungen zukünftig abgezweigt werden soll, um den Landwirten dafür Programme zur Absicherung von Preisrisiken anbieten zu können. Frankreich hatte eine solche Idee schon einmal ins Spiel gebracht. In Österreich zieht man eine Unterstützung aus den Programmen der Ländlichen Entwicklung einer Finanzierung aus der ersten Säule vor. Die EU-Ratspräsidentschaft fordert, die GAP müsse nach 2020 die Landwirte besser vor Krisen schützen, und Programme für die Absicherung von Preisrisiken in der zweiten Säule der GAP sollen deshalb ausgebaut werden.
In seinem Vorbereitungspapier für den Informellen EU-Agrarrat fordert Estland eine Angleichung der Direktzahlungen in den EU-Mitgliedstaaten. Zudem wird festgehalten, dass die Preise für Milch und Weizen seit der Finanzkrise von 2008 deutlich stärker schwanken als in den Jahren davor. Für Schweinefleisch haben sich die Preisausschläge in der Zeit vor und nach 2008 dagegen wenig verändert.