Windbruch in Kärnten und im Ennstal
Die aktuelle Holzmarktlage ist durch Kalamitätsereignisse in Österreich und in den für den österreichischen Holzmarkt relevanten Nachbarländern geprägt. Die Gewitterstürme Ende der zweiten Augustwoche haben vor allem in Kärnten aber auch im Ennstal zu Windwurf- und Windbruchschäden geführt. Auswirkungen der massiven Windwürfe in Polen auf den österreichischen Markt sind derzeit schwer abschätzbar. Seit Anfang August ist auch der Anfall an Käferholz sprunghaft gestiegen. Dies betrifft primär das Mühl- und Innviertel, den oberösterreichischen Zentralraum und das Waldviertel. In den betroffenen Hauptschadensgebieten fällt aktuell mehr Holz an als abtransportiert werden kann. Ebenfalls teilt die LK Österreich in ihrem jüngsten Holzmarktbericht mit, dass in nahezu allen Bundesländern – allen voran Tirol – zudem der starke Importdruck aus Bayern, Tschechien und Slowenien spürbar ist, wo sich ebenfalls die ausgeprägten Niederschlagsdefizite negativ auswirken.
Die Standorte der österreichischen Sägeindustrie sind für die Jahreszeit sehr gut mit Nadelsägerundholz bevorratet. Grundsätzlich ist der Bedarf an Frischholz hoch, sodass zeitgerecht aufgearbeitetes und abtransportiertes Schadholz in den südlichen Bundesländern ohne größere Probleme von den Sägewerken aufgenommen werden sollte. Die Preise sind stabil. In Ober- und Niederösterreich ist darauf zu achten, dass das aufgearbeitete Käferholz auch rasch in die Werke gelangt, um zusätzliche Forstschutzprobleme zu vermeiden. Durch jahreszeitlich übliche Revisionsarbeiten in den Sägewerken und begrenzte Frächterkapazitäten kann es jedoch zu unangenehmen Verzögerungen beim Holzabtransport kommen.
Die Zellstoff- und Papierindustrie sowie die Plattenindustrie sind sehr gut mit Nadelindustrierundholz und Sägenebenprodukten bevorratet. Die Zufuhr ist in Abhängigkeit von Standort und Sortiment kontingentiert. Alle beteiligten Partner sind bemüht, die angebotenen Holzmengen so rasch wie möglich abzufrachten und zu übernehmen. Rotbuchenfaserholz wird bei guter Bevorratung zu stabilen Preisen nachgefragt.
Die Nachfrage nach Energieholz ist saison- und temperaturbedingt schwach. Ein Überangebot besteht bei Hackgut minderer Qualität. Im Zuge der Schadholzaufarbeitung sollte auf eine kundenorientierte Sortierung geachtet werden. Grünes Astmaterial, sofern phytosanitär unbedenklich, sollte im Bestand verbleiben. Der Zeitpunkt ist günstig, die Scheitholzlager wieder aufzufüllen.