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80 Prozent der Biogasanlagen vor dem Aus

Die Entwicklung der dringend notwendigen Ökostromgesetzesnovelle verursacht immer mehr Kopfschütteln bei den Biogasanlagenbetreibern. Das vor über drei Jahren ausgesprochene und im Jänner erst erneuerte Versprechen der Regierung, effizienten Biogasanlagen ein Angebot zum praktikablen Weiterbetrieb zu machen, ist noch immer nicht in ein Gesetz gegossen. Der derzeitige Vorschlag würde das Aus für 80% aller Biogasanlagen in Österreich bedeuten“, warnte  Nobert Hummel vom Kompost und Biogas Verband Österreich. „Ökostromanlagen, die auch im Winter und in Dunkelflauten verlässlich Strom erzeugen können, werden abgedreht“, kritisierte Hummel. Fakt sei, dass Österreich seinen Eigenbedarf an Strom nicht zur Gänze selbst erzeugen könne. „Wir importieren mindestens 15.000.000.000 kWh Atom- und Kohleatomstrom aus Deutschland sowie Tschechien“, gibt Hummel zu bedenken.

Um auf diesen Umstand aufmerksam zu machen, startete vor zwei Wochen die Plattform „Pro Ökostrom und Biowärme“. Diese Plattform findet mittlerweile in Österreich breite Unterstützung. Vergangene Woche wurden von Biogasanlagenbetreibern in der Steiermark, im Burgenland, in Oberösterreich und in Niederösterreich unter dem Motto „Wer Ökostrom abdreht, dreht Atomstrom auf“ Informationsveranstaltungen organisiert.

„Da von 100 Euro, die Biogasanlagen ausgeben, 95 Euro in Österreich bleiben und die Anlagen stark mit den regionalen Gewerbebetrieben verflochten sind, unterstützen auch immer mehr Bürgermeister und Landtagsabgeordnete die Aktion. So setzen sich auch NÖ-Umweltlandesrat Stephan Pernkopf und der Präsident des Gemeindebundes, Alfred Riedl, für den Fortbestand aller effizienten Biogasanlagen ein. Zu unseren Veranstaltungen kommen auch immer mehr Personen, die in der Nähe der Biogasanlagen leben“, so Hummel.