Hautzinger: Versicherungen als Abfederung
„Der Beruf des Bauern ist eng mit der Natur verbunden. Der Arbeitsplatz unter freiem Himmel ist einzigartig und die meisten von uns üben den Beruf Landwirt mit großer Freude aus. Wenn man aber an die Dürre von 2015 oder an den Spätfrost und die Hagelschäden von 2016 denkt, wird klar, mit welchen Problemen unsere Bauern das ganze Jahr über zu kämpfen haben. Dank der Hagelversicherung und der öffentlichen Hand steht uns nunmehr eine gute sowie leistbare Versicherung zur Verfügung, die die Folgen von Wetterkapriolen besser abfedern soll“, geht Burgenlands LK-Präsident Franz Stefan Hautzinger trotz aller Probleme, die diesen Berufsstand begleiten, 2017 mit Zuversicht entgegen.
Zu den Herausforderungen zählen auch die volatilen Märkte, das anhaltende Russland-Embargo sowie die steigenden Ausgaben für Betriebsmittel und Pachtflächen. Leichte Besserung gibt es bei den bäuerlichen Einkommen für 2016. Diese waren davor vier Jahre in Folge dramatisch gesunken – seit 2011 um mehr als ein Drittel. Ein buchführender Durchschnittsbauernhof verdiente demnach 2015 nicht einmal 20.000 Euro im Jahr. Das ist ein deutlich niedrigeres Bruttojahreseinkommen als bei den Erwerbstätigen. Da kommt bei vielen Betriebsführern die Frage auf, wie der Betrieb weitergeführt und die Existenz der Familie gesichert werden kann.
Optimistisch stimme dabei die Tatsache, so Hautzinger, „dass wir mit dem Programm Ländliche Entwicklung auf größtmögliche Planbarkeit setzen können. Die leistungsbezogenen Zahlungen sichern nicht nur den Betrieben ein bestimmtes Einkommen, sondern gewährleisten auch der burgenländischen Bevölkerung Lebensmittelsicherheit aus heimischer Produktion und eine hervorragende Landschaftspflege.“
Bezüglich der im Oktober stattfindenden Gemeinderatswahlen im Burgenland appelliert Hautzinger, dass sich möglichst viele Bäuerinnen und Bauern dazu bereit erklären, an wählbarer Stelle zu kandidieren, damit sie in ihrer Gemeinde den Bauernstand in der Periode bis zum Jahr 2022 bestmöglich vertreten können. Grund dafür ist die stark sinkende Zahl der bäuerlichen Betriebe und damit die Gefahr, dass der bäuerliche Einfluss in den Kommunen ebenfalls immer kleiner wird. „Gerade bei baulichen Maßnahmen wie dem Neu- oder Umbau von Stall- und Wirtschaftsgebäuden müssen Landwirte vermehrt zur Kenntnis nehmen, dass ihnen Gemeindepolitiker oder Anrainer das Leben schwermachen. Das kann so weit gehen, dass aus lebensfähigen Bauernhöfen auslaufende Betriebe werden. So einer Entwicklung muss unbedingt Einhalt geboten werden“, so Hautzinger.