EU-Kommission weitet Wolfskonsultation aus
Die EU-Kommission leitet eine neue Phase im Umgang mit den Herausforderungen im Zusammenhang mit der Rückkehr der Wölfe ein. Sie weitet die bereits laufende Konsultation aus und fordert Verantwortungsträger, die Wissenschaft und alle am Thema Interessierten auf, bis zum 22. September 2023 aktuelle Daten über die wachsenden Wolfspopulationen und die Folgen via Mail an EC-WOLF-DATA-COLLECTION@ec.europa.eu zu melden.
„Die Konzentration von Wolfsrudeln in einigen europäischen Regionen ist zu einer echten Gefahr für Nutztiere und potenziell auch für den Menschen geworden. Ich fordere die lokalen und nationalen Behörden nachdrücklich auf, Maßnahmen zu ergreifen, wo immer es erforderlich ist. Die heute geltenden EU-Regeln sehen solche Befugnisse ausdrücklich vor“, erklärte EU-Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen, die selbst Betroffene ist, nachdem eines ihrer Ponys von Wölfen in Niedersachsen getötet wurde.
„Derzeit leben rund 19.000 Wölfe in Europa – das Großraubtier ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht. Unsere Hartnäckigkeit zahlt sich aus, es kommt nun endlich Bewegung in die Frage des Schutzstatus“, zeigt sich Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig erfreut, der sich schon länger dafür einsetzt, den Schutzstatus von Wölfen neu zu bewerten. Zusammen mit seinem schwedischen Amtskollegen Peter Kullgren kündigte er vergangene Woche an, einen entsprechenden Aktionsplan anstoßen zu wollen.
Auf der Grundlage der erhobenen Daten wird die Kommission über einen Vorschlag entscheiden, gegebenenfalls den Status des Wolfsschutzes in der EU zu ändern und den Rechtsrahmen zu aktualisieren. Dies könnte, sofern sich das als notwendig erweist, zu weiterer Flexibilität im Zusammenhang mit dem Umgang mit wachsenden Populationen dieser Spezies führen, teilt die Brüsseler Behörde mit.