Wetter erhitzt auch Getreidemärkte
Offensicht sehen nicht nur ukrainische Marktteilnehmer, sondern auch Investoren an den internationalen Terminmärkten die möglichen Folgen eines Auslaufens des Getreidedeals für die Schwarzmeer-Exporte der Ukraine weniger dramatisch als die UNO oder wie sie medial dargestellt werden. Kurzum: Man geht davon aus, dass Russland die Umsetzung des Getreidedeals, auch wenn es einer Verlängerung einwilligt, dessen Umsetzung so und so weiterhin durch die Verzögerung von Schiffsinspektionen nach weiterhin nach Belieben sabotieren könne, und bei einem Auslaufen der Ukraine ausreichend alternative Exportwege über die Umladung von Getreide auf Hochseeschiffe in rumänischen Donauhäfen offen stünden.
Obwohl es im Poker um den Getreidedeal gebetsmühlenartig Behinderungen durch Sanktionen beklagt, exportiere Russland laut der Beratung Sovecon aus seinen hohen Anfangsbeständen aus 2022/23 auch im neuen Wirtschaftsjahr in überdurchschnittlichem Tempo Getreide. Und für das abgelaufene Wirtschaftsjahr 2022/23 wurden nunmehr 49,2 Mio. t Weizenexport gemeldet, um 7 Mio. t mehr als der bisherige Rekord. Zudem soll UNO-Generalsekretär Antonio Guterres der Kremlführung angeboten haben, dass eine Tochter der staatlichen Landwirtschaftsbank RSHB wieder an das internationale Zahlungssystem Swift angeschlossen werden könne, wenn diese einer Verlängerung des Deals zustimme.