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Heurige Erdäpfel im Anrollen

Der heimische Lebensmitteleinzelhandel (LEH) befindet sich mitten im Sortimentsumbau. Die Vermarktung heimischer alterntiger Speiseerdäpfel ist abgeschlossen. Zur Überbrückung, bis ausreichend österreichische Heurige zur Verfügung stehen, wurde vom LEH auf alterntige Ware aus Frankreich, Deutschland und den Niederlanden zurückgegriffen. Der bislang überaus nasse und kalte Mai verzögerte das Wachstum der heimischen Früherdäpfel. Am Wochenende wurden zwar die ersten Heurigen aus den steirischen und burgenländischen Frühgebieten gerodet, bei durchwegs gutem Ansatz fällt die Knollengröße in der Regel aber noch sehr klein aus. Die Hektarerträge sind entsprechend enttäuschend und die verfügbaren Mengen damit recht überschaubar, teilt die Interessengemeinschaft Erdäpfelbau mit. Preise werden derzeit noch keine genannt. Das Preisniveau sollte angesichts der knappen Versorgungslage und den hohen Importpreisen aber über den Vorjahren liegen. In Niederösterreich sind erste Rodungen in den Frühgebieten in der kommenden Woche geplant.

Am deutschen Speisekartoffelmarkt zeigt sich zuletzt ein weitgehend ausgeglichenes Bild. Das Angebot an alterntiger Ware schwindet zusehends und steht einer stetigen, aber ruhigen Inlandsnachfrage gegenüber. Das Preisniveau der Vorwochen hat daher weiter Bestand. Langsam verschiebt sich der Fokus des Marktgeschehens auf den Frühkartoffelmarkt. Das Angebot an importierten Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum ist knapp. Die Anlieferungen im Rahmen von vereinbarten Programmen werden zügig abverkauft. Die sonst üblichen Mengen an vertragsloser Ware gibt es aufgrund von schlechten Ernten in den wichtigsten Herkunftsländern heuer kaum. Stabil hohe und teils noch steigende Preise sind die Folge. So wurden für Frühkartoffeln aus Israel letzte Woche schon bis zu 95 Euro/100kg franko und aus Spanien über 100 Euro/100kg franko genannt.