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42 % der Landwirte machen nie Urlaub

42% der Landwirte machen nie Urlaub von zumindest einer Woche (oder länger) ergab eine aktuelle Umfrage von KeyQUEST Marktforschung unter den Betriebsführern landwirtschaftlicher Betriebe in Österreich. Kurzurlaube von zwei bis drei Tagen stehen allerdings bei 60% der befragten Landwirte zumindest einmal im Jahr auf dem Programm. Größter Beliebtheit erfreuen sich Tagesausflüge – knapp 80% nutzen diese Möglichkeit mehrmals im Jahr, weitere 9% zumindest einmal im Jahr.

Auch Landwirte suchen Erholung und nutzen Urlaub, Kurzurlaub oder Tagesausflüge im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Tierhalter sind dabei am schlechtesten dran: das zeigt sich darin, dass nur 16% zumindest einmal im Jahr Urlaub (von einer Woche oder länger) machen, während 47% ihrer viehlosen Berufskollegen zumindest einmal im Jahr in Urlaub fahren (von einer Woche oder länger). Bei den Kurzurlauben von zwei bis drei Tagen, sieht es etwas besser aus: 58% der Tierhalter und 73% der Landwirte ohne Tierhaltung nutzen diese Möglichkeit zumindest einmal im Jahr. „Bei Landwirten am beliebtesten sind Tagesausflüge: 90% der Tierhalter und 82% der viehlosen Landwirte greifen darauf mindestens einmal im Jahr zurück“, weiß Mag. Johannes Mayr, Geschäftsführer KeyQUEST Marktforschung und selbst Nebenerwerbslandwirt zu berichten.

Die Gründe für wenig bis gar keinen Urlaub unter den Landwirten sind vielfältig und abhängig von Betriebszweig und Lebenssituation – der Faktor Zeit spielt mit 49% Nennungen naturgemäß die größte Rolle. Besonders die Tierhalter sind zeitlich stark gebunden und geben auch am häufigsten an, über keine geeigneten (Ersatz-)Arbeitskräfte zu verfügen (30%) – während im Schnitt 26% mangels Ersatzarbeitskräften auf Urlaub verzichten. Aber auch je jünger der Betriebsführer und je größer der Betrieb ist, desto eher spielt der Faktor Zeit eine Rolle. Hinzu kommen familiäre Gründe (12%), Pflege von Angehörigen (11%), aber auch zu wenig Geld (8%) und die Kinderbetreuung (6%). 12% der befragten Betriebsführer (Männer wie Frauen) haben einfach kein Interesse an Urlaub, 3% finden es zu Hause am schönsten oder „wohnen dort, wo andere Urlaub machen“.

Wollen die Landwirte wegfahren – und sei es auch nur für einen Tagesausflug – muss die Arbeit am Hof trotzdem getan werden. 36% der befragten Landwirte können sich dabei auf ihre Kinder verlassen, 31% auf die Eltern oder einen Elternteil – naturgemäß stark abhängig vom Alter des befragten Betriebsführers. Zum Teil springen auch andere Verwandte (13%), Nachbarn/Freunde (6%) oder der eigene Partner (5%) ein. Auf Maschinenring (4%), Betriebshelfer (3%) oder gar ständige Arbeitskräfte (2%) greift nur eine Minderheit zurück. Ein Fünftel (21%) gibt an, dass keine Ersatzarbeitskräfte nötig seien – weil man sich die Zeit einteilen könne. Das trifft mit 52% der Nennungen überdurchschnittlich stark auf die viehlosen Betriebe zu. Tierhalter tun sich dabei schon deutlich schwerer – nur 12% sagen, dass sie auf Ersatzarbeitskräfte verzichten können.