Foto: Christiane Plasser

3 Bäuerinnen als Unternehmerinnen ausgezeichnet

Mit dem Titel „Bäuerliche Unternehmerin“ holt die Landwirtschaftskammer OÖ Einkommensstandbeine vor den Vorhang, die Frauen am bäuerlichen Familienbetrieb entwickeln. 49 Prozent der Bauernhöfe werden von Frauen geführt.

Christiane Plasser hat auf ihrem Betrieb in Schwand den ersten und größten Bioenten-Elternbetrieb Europas aufgebaut. Seit April 2017 legen Elterntiere auf ihrem Hof Bruteier, am Hof leben 1.000 Bio-Enten und 250 Bio-Erpel. Christiane Plasser lebt mit ihrem Lebensgefährten und zwei Kindern und kann familienfreundlich, biologisch und tierfreundlich – Vier Pfoten geprüft –  ihren eigenen Betrieb führen. Sie maturierte, arbeitete im Büro und nach der Geburt ihrer Kinder wollte sie den verpachteten Betrieb wieder aktivieren und einen Arbeitsplatz zu Hause schaffen. Zu dieser Zeit dachte die Firma Eiermacher über eine Bioentenproduktion nach. „Anfangs waren schon viele Hürden zu nehmen. Jetzt, nach zwei Jahren, bin ich aber sehr zufrieden. Die Bruteier werden wöchentlich abgeholt, ausgebrütet, um dann in Oberösterreich aufgezogen zu werden“, erläutert Christiane Plasser. Der Speisezettel ist um eine bäuerliche Spezialität reicher: die Bio-Ente mit Herkunftsgarantie. 2017 lag der Selbstversorgungsgrad bei Enten bei vier Prozent, 2018 waren es bereits zwölf Prozent.

Eva Riederer lebt in Hartkirchen und hat sich dem Kräuter- und Sonderkulturanbau verschrieben. Als Frisörmeisterin war sie auf Winter- und Sommersaison. Nach der Geburt der Kinder entschloss sie sich hauptberuflich in der Landwirtschaft zu arbeiten. Seit 2005 ist sie Betriebsführerin.„Wir bauen Einkorn und Emmer, Dinkel, Roggen und Weizen an. Das Getreide wird mit einer hauseigenen Steinmühle vermahlen und zu Brot und Gebäck veredelt“, so Eva Riederer. Hanf, Estragon und Brennnessel werden für den Großhandel erzeugt. Die Riederers richteten Verarbeitungsräume und einen Hofladen ein. Am Hof werden Gewürzkräuter, Tees, Kräutersirup, Gewürzessig und Kräuterpestos erzeugt. Als besondere Innovation werden auch Safran und Austernpilze angeboten. Zurzeit setzt Riederer die Ausbildung zum „Schule am Bauernhof“-Betrieb um. Eines der Programme, mit sie Kinder begeistern will, heißt „Ringelblume und Co – meine erste selbstgemachte Salbe“.

Karin Mallinger hat die Buchhalter- und Lohnverrechnerprüfung gemacht und diese Fähigkeiten sind für den Betriebszweig „Fresser-Einsteller“ eine gute Grundlage. Tiere werden ohne Zwischenhandel verkauft und die Verrechnung wird am Hof durchgeführt. Die lange Erfahrung in der Kälberaufzucht war Ausgangspunkt, diese Nische mit 250 Kälbermastplätzen auszubauen und 2018 wurden 850 Kälber direkt an Rindermäster verkauft. Kälber werden mit 85 bis 100 Kilo auf Versteigerungen gekauft und mit ca. 190 Kilo weiterverkauft. Alle Büroaufgaben sind Mallingers Kompetenz, die Tierbetreuung und Managementaufgaben werden partnerschaftlich erledigt. Wald, Christbaumkulturen, Mastschweine und auch ein Karpfenteich runden die vielfältige Landwirtschaft ab.