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Angst vor Glyphosat bei Kartoffeln

Großer Ärger herrscht derzeit bei der Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH. Grund dafür ist eine Aussendung des Grün-Abgeordneten Daniel Zarda, in der dieser den Verzicht auf giftige Spritzmittel beim Gemüseanbau im Ländle fordert und darauf verweist, „dass es vor allem beim Kartoffelanbau, üblich und legal sei, die Pflanzen mit Umweltgiften abzutöten, um die Reifung der Kartoffel zu beschleunigen und die Ernte zu erleichtern…“. Dabei käme unter anderem Glyphosat zum Einsatz, heißt es. Erst in der Vorwoche sei Zadra auf Anfrage über das bundesweite Verbot von Glyphosat im Kartoffelanbau unterrichtet worden, „aber wie sich zeigt ohne Wirkung“, so die Reaktion von Marcel Strauss, Geschäftsführer der Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH.

Er stellt unmissverständlich klar: Glyphosat ist im Kartoffelanbau verboten und natürlich auch beim Ländle Kartoffelanbau nicht im Einsatz. Gesetzlich erlaubt sind im Bedarfsfall andere Pflanzenschutzmittel, um das Kraut an der Oberfläche zu entfernen und die Ernte vor Schaden zu bewahren. Diese Maßnahme sei notwendig, damit die Pflanze das Wachstum einstellt und die Knolle ausreichend feste Schale bildet, was insbesondere bei einem Befall mit Krautfäule oder Drahtwurm wichtig ist, da diese Krankheitserreger auch die Knolle schädigen können. „Je nach Landwirt wird in unserem Programm das ‚Abschlegeln‘ beziehungsweise das ‚Häckseln‘ bevorzugt. In wetterbedingten Extremsituationen (Temperaturstürze, Nass-Perioden) wird unter der Auflage ’so wenig wie möglich, so selten wie möglich‘ auch ein Kontaktmittel eingesetzt. Ein systemisches Mittel wie Glyphosat wird zur Sikkation nicht verwendet, es würde in die Knolle eindringen und diese mitunter schädigen oder zerstören. Glyphosateinsatz im Kartoffelbau ist also nicht nur verboten, sondern wäre auch schlichtweg dumm“, so Strauss.