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Wildschweine lokal auf PFAS gescreent

Der Veterinärdienst des Landes Oberösterreich führt derzeit ein Screening bei Wildschweinen im Bezirk Braunau durch, um eine mögliche Belastung von Wildschwein-Fleisch durch Perfluoralkylsubstanzen (PFAS) ausschließen oder abklären zu können. Andere Wildarten wie Rehe oder Hasen sind nicht betroffen und es besteht keine Gefahr für Konsumenten.

Hintergrund dieser Untersuchungen sind Informationen aus dem angrenzenden Bayern, wonach Fleisch von Wildschweinen aufgrund einer dortigen Bodenkontamination mit PFAS belastet sein könnte. In Bayern, konkret im Landkreis Altötting, ist schon seit längerem eine Umweltkontamination bekannt (Chemie- und Kunststoffindustrie). Nun wurde den dortigen Jägern die Empfehlung gegeben, Schwarzwild nicht als Lebensmittel in Verkehr zu bringen, weil eine Kontamination des Fleisches nicht ausgeschlossen werden kann.

Der Mensch nimmt PFAS in erster Linie über Lebensmittel auf, wo diese Stoffe am häufigsten in Fisch, Obst, Eiern und Eiprodukten und im Trinkwasser nachweisbar sein können. Mögliche gesundheitliche Langzeitauswirkungen, die durch PFAS verursacht werden könnten, sind verminderte Immunantwort auf Impfungen, erhöhte Cholesterinwerte, entwicklungstoxische Effekte beim ungeborenen Kind sowie die Entwicklung von Krebs bei Erwachsenen.

Da eine PFAS-Kontamination häufig in Windrichtung erfolgt und weil Wildschweine vereinzelt auch einen Fluss wie die Salzach überwinden können, ist eine Belastung im direkt an Altötting angrenzenden Gebiet rund um den Weilhartforst am ehesten zu befürchten, so der Veterinärdienst in einer Aussendung. Daher werden die dort erlegten Wildschweine bis zum Vorliegen der Ergebnisse vorsorglich nicht in Verkehr gebracht.

Die Untersuchungen haben auch ergeben, dass das Fleisch anderer Wildarten wie etwa von Reh oder Hase nicht belastet ist. Wildschweine durchwühlen die Erde und ernähren sich zu einem erheblichen Anteil von Würmern, Maden und Wurzeln, was bei Rehen oder Hasen nicht der Fall ist.