Foto: Mathias Sedlak

Tiroler Bäuerinnentag in Alpbach

 

Rund 18.500 Frauen bilden die Tiroler Bäuerinnenorganisation und damit größte Frauenorganisation des Bundeslandes. Seit mittlerweile sechs Jahrzehnten setzen sie sich für die Anliegen der Frauen in der bäuerlichen Welt und darüber hinaus ein. Heuer feierten sie dieses Jubiläum unter dem Motto „Bäuerinnen bewegen“ mit 60 Veranstaltungen in ganz Tirol. 

Pensionsversicherung der Frauen in der Landwirtschaft, Karenzgeld oder Mutterschutz für Bäuerinnen: Soziale Absicherungen, die heute für viele Frauen selberverständlich sind, mussten hart erkämpft werden. 1962 wurde die Tiroler Bäuerinnenorganisation gegründet, um die Vernetzung der Frauen untereinander und damit auch ihre Position in der Gesellschaft zu stärken. Dieser Zusammenschluss war der Start für eine wichtige Entwicklung, die bis heute anhält: „Die Tiroler Bäuerinnenorganisation hat in den 60 Jahren seit ihrer Gründung zahlreiche Meilensteine für die Frauen im ländlichen Raum erwirkt. Dabei haben sich die Herausforderungen über die Jahre gewandelt und es ist unser Ziel, auch heute noch am Puls der Zeit zu agieren und unsere Arbeit im Sinne der Frauen und der gesamten Bevölkerung im ländlichen Raum zu leisten“, streicht Landesbäuerin Helga Brunschmid heraus und ergänzt: „Wir haben unsere Inhalte anhand von sechs Säulen definiert – das sind Lebensraum und Umwelt, Bildung, Gesundheit und Soziales, Gesellschaft und Gemeinschaft, Wirtschaft und Nachhaltigkeit sowie Kultur. Die Bäuerinnen beschäftigen sich also mit vielfältigen Themen, die weit über den bäuerlichen Tellerrand hinausgehen!“

Der Landesbäuerinnentag wurde für Rückblicke auf die wichtigsten inhaltlichen Meilensteine der vergangenen 60 Jahre genutzt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die ehemalige langjährige Landesbäuerin Resi Schiffmann für ihr unermüdliches Wirken geehrt. 

Wie es in der Natur der Bäuerinnen liegt wurde aber nicht nur zurückgeschaut, sondern auch ein Blick auf die kommenden inhaltlichen Schwerpunkte und Pläne gerichtet, wie Brunschmid erläutert: „Ein landwirtschaftlicher Betrieb muss wieder viel mehr als Chance und erstrebenswerter Arbeitsplatz wahrgenommen werden. Viele unserer Bäuerinnen kommen nicht aus der Landwirtschaft und haben eine andere berufliche Ausbildung. Dabei können die bereits erworbenen Fähigkeiten, wie etwa aus dem Sozialbereich, auch sinnvoll am Betrieb eingesetzt werden. Aber auch Themen wie Lebensqualität am Bauernhof oder Kommunikation zur Bevölkerungen werden in Zukunft wichtig bleiben – es gibt also viel zu tun. Aber, und das ist das Besondere und vielleicht ein Grund für den Erfolg der Bäuerinnenorganisation, wenn man gemeinsam auf ein Ziel hinarbeitet, erreicht man es um einiges leichter als allein!“