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Milchpreisentwicklung schwierig abzuschätzen

Der im zweiten Halbjahr 2018 verzeichnete Aufwärtstrend der Erzeugermilchpreise in der EU wurde zu Jahresende gestoppt. Nach einem leichten Rückgang im Dezember wurde auch im Jänner 2019 ein Minus verzeichnet. Führende europäische Molkereien zahlten ihren Lieferanten im Mittel 33,85 Cent netto/kg Rohmilch. Das bedeutet gegenüber dem Vormonat ein Minus von 0,43 Cent, gleichzeitig wurde das Vorjahresniveau um 1,68 Cent oder knapp 5% unterschritten. Dies geht aus der jüngsten Preiserhebung des niederländischen Landwirteverbandes LTO hervor. Zum Vergleich: In Österreich verringerten sich die Erzeugermilchpreise im Jänner gegenüber dem Vormonat um 0,78 Cent auf 37,53 Cent netto (bei 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß).

Der LTO-Durchschnittswert wird monatlich auf Basis der Auszahlungsleistungen von 16 marktführenden Milchverarbeitern in Nord- wie auch Mitteleuropa für Standardmilch mit 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß errechnet. Der Durchschnittspreis beruht auf einer jährlichen Anlieferung von 1 Mio. kg.

Die meisten der im LTO-Vergleich erfassten Molkereien haben im Jänner 2019 ihre Erzeugerpreise verringert. Höhere Auszahlungen wurden nur von den französischen Milchverarbeitern (ausgenommen Lactalis) sowie vom finnischen Unternehmen Valio vorgenommen.

Die weitere Milchpreisentwicklung ist laut LTO schwierig einzuschätzen. So lässt das führende dänische Molkereiunternehmen Arla seinen Erzeugerpreis im Februar und März unverändert. FrieslandCampina in den Niederlanden hat im Februar eine kleine Erhöhung gemeldet (+0,2 Cent) und wird dieses Niveau im März beibehalten. Auch die französischen Molkereien dürften ihre Auszahlung im ersten Quartal 2019 unverändert belassen. Dem gegenüber haben der deutsche Molkereiriese DMK und das britische Unternehmen Dairy Crest eine Rücknahme des Erzeugerpreises im Februar um 1 Cent vorgenommen.