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Auktionspreise für Butter geben nach

Beim jüngsten Event an der neuseeländischen Handelsplattform GlobalDairyTrade (GDT) wurden erneut rückläufige Preise verzeichnet. Der Gesamtindex, in dem eine Bandbreite von verschiedenen Molkereiprodukten und Kontrakt-Zeiträumen zusammengefasst ist, gab um 1% nach. Mit Ausnahme von wasserfreiem Milchfett (AMF) tendierten die Kurse für alle anderen gehandelten Molkereiprodukte nach unten. Die Preise für Butter gaben zum zweiten Mal in Folge nach und auch Magermilchpulver setzte seinen Abwärtstrend fort. Der GDT-Index war im August leicht gesunken, hatte sich im September mit einem geringen Plus wieder erholt und liegt nunmehr auch bei der zweiten Auktion im Oktober im Minusbereich.

Bei der dieswöchigen Auktion konnten nur die Preise für wasserfreies Milchfett (AMF) gegenüber dem vorhergehenden GDT-Event zulegen, und zwar im Mittel um 5,2%. Dem gegenüber gab der Butter-Index um 2,5% nach, Buttermilchpulver wurde nicht angeboten. Leicht nach unten tendierten auch die Kurse für Cheddar-Käse (-0,1%) und Kasein verzeichnete sogar ein Minus von 8,6%. Bei Magermilchpulver setzte sich der negative Trend mit -5,6% fort und auch Vollmilchpulver, das Leitprodukt bei dieser Auktion, wurde niedriger bewertet (-0,5%). Insgesamt wurden bei diesem Event Molkereiprodukte im Umfang von 35.669 t gehandelt, die Zahl der Bieter stieg auf 165.

Bemerkenswert bei der Auktion war vor allem die Entwicklung beim Butter-Index. Dieser lag vor einem Jahr noch bei rund 4.000 USD/t und hat seither einen steilen, kontinuierlichen Anstieg verzeichnet. Mitte Juli 2017 übertraf er die 6.000-Dollar-Marke, und nach ein paar geringen Rückgängen erreichte er im September mit 6.026 USD/t den vorläufigen Höchstwert. Nunmehr ist der Butter-Index bei den beiden Oktober-Auktionen wieder gefallen auf aktuell 5.736 USD. Auch in der EU haben die von der Kommission wöchentlich bekanntgegebenen Butter-Notierungen seit Mitte September nachgegeben, vergangene Woche lagen sie bei 6.220 Euro/t.

Anders ist die Situation bei Magermilchpulver. Hier wurde vor einem Jahr ein GDT-Index von rund 2.200 USD/t gemeldet. Bis Anfang 2017 konnte er auf 2.660 USD deutlich zulegen, um dann im März abzustürzen – Anfang April notierte er bei nur 1.913 USD. Danach konnte sich der Index noch einmal erholen. Ende Juni erreichte er einen Wert von 2.218 USD, seither hat er kontinuierlich nachgegeben, um gestern bei 1.797 USD/t zu halten. In der EU wurde bei Magermilchpulver mittlerweile das Interventionspreisniveau erreicht. Die öffentlichen Bestände beliefen sich im Sommer bereits auf rund 357.000 t, seit Anfang September wurden wieder Mengen angedient, sodass sich die Bestände derzeit auf rund 380.000 t belaufen.

Die EU-Kommission hat diese Problematik beim jüngsten Agrarrat zur Sprache gebracht. Sie schlägt vor, die Intervention für Magermilchpulver solle zwar vorerst weiterlaufen, doch müssten die aufgenommenen Mengen, die zu fixen Interventionspreisen eingekauft werden, künftig gedeckelt und gleichzeitig alternative Absatzmöglichkeiten für die intervenierte Ware erschlossen werden, zum Beispiel im Futtersektor.

Internationale Analysten führen das jüngste Minus beim GDT-Gesamtindex darauf zurück, dass das Angebot bei dieser Auktion mittlerweile seinen saisonalen Höhepunkt erreicht haben dürfte. So habe der neuseeländische Marktriese Fonterra deutlich mehr Vollmilchpulver offeriert, betont Nathan Penny, Agrarexperte der neuseeländischen ASB Bank. Die globale Angebotssituation am Milchmarkt habe sich nicht wesentlich geändert, das dürfte die Preise vor größeren Ausschlägen bewahren, so Penny.

Susan Kilsby, Analystin des neuseeländischen Marktbeobachters Agri HQ, verweist darauf, dass Fonterra im September aufgrund schlechter Wetterbedingungen eine gegenüber dem Vorjahr um 2% geringere Milchanlieferung meldete, während das Unternehmen in Australien gleichzeitig eine deutlich höhere Menge übernahm. In den USA dürfte die Milcherzeugung 2017 insgesamt um 1,5% zulegen und in der EU wurde laut Kommission im Juli um 1,7% mehr Rohmilch angeliefert als vor einem Jahr. Von Jänner bis Juli 2017 ergab sich aber kumuliert gegenüber dem Vorjahresniveau noch ein leichtes Minus von 0,3%