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Gasinfrastruktur für Biomethan nutzen

Durch die Energiekrise gibt es in der Frage der Energietransformation einen wirtschafts-, umwelt- und sicherheitspolitischen Konsens. Dieser beschleunigt in Europa den Ausstieg aus der fossilen Energie. „Die Wirtschaftskammer NÖ bekennt sich zu den nationalen und europäischen Energiezielen und verfasste bereits im Juli 2021 ein Positionspapier zum Green Deal. In diesem fordern wir bereits die Nutzung des Gasnetzes für alternative Energieformen. Das bietet unseren Unternehmen die große Chance ihre Energiekosten langfristig zu senken“, erklärt Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ)-Präsident Wolfgang Ecker.

Gemeinsam mit der LK-NÖ wurde ein Positionspapier mit Forderungen für den Einsatz von Biomethan entwickelt. „Das Potenzial an biogenen Abfällen wie Gülle, Mist aus Tierhaltung und Lebensmittelresten in Österreich würde ausreichen, um Biomethan im Ausmaß von 15 Terrawattstunden (TWh) pro Jahr herzustellen, womit 20% der russischen Erdgasimporte ersetzt werden könnten – mit Reststoffen aus der Holzwirtschaft liegt das Potenzial noch höher“, ist sich der Präsident der LK NÖ, Johannes Schmuckenschlager, sicher.

WKNÖ und LK NÖ fordern neben den rechtlichen Rahmenbedingen von der Regierung die Umsetzung des Erneuerbaren-Gas-Gesetzes inklusive Absicherungsmaßnahmen zur Planungs- und Investitionssicherheit. Dies braucht es als Basis zur Planung neuer Biogasanlagen. „Beim Bau von Biogasanlagen bleiben im Durchschnitt 94% der Investitionen als Wertschöpfung in Österreich und sorgen für Arbeitsplätze vor Ort. Daher müssen wir neben der Reduzierung von Energieabhängigkeit die Rahmenbedingungen für die Produktion und Nutzung von Biomethan rasch vorantreiben. Das Potenzial von erneuerbarem Gas anstelle von fossilem Erdgas ist allgemein bekannt. Dennoch beträgt der Biomethan-Anteil derzeit nur 0,2% des gesamten Gasvolumens“, so Ecker.

Schmuckenschlager streicht die Vorteile für die Landwirtschaft hervor: „Die Erzeugung von heimischem Biomethan schafft zusätzliche Wertschöpfung im ländlichen Raum. Durch die Verwendung von Gärresten als Dünger könnte Mineraldünger, für dessen Herstellung fossiles Gas benötigt wird, teilweise ersetzt und ein wesentlicher Beitrag zur Schließung regionaler Stoffkreisläufe geleistet werden.“