Foto: Jürgen Mück

Bergbauernschule formt Wald der Zukunft

 

Die Klimaerwärmung macht sich auch im Gebirgswald bemerkbar. Daher setzt die Bergbauernschule Hohenlehen alles daran klimafitte Mischwälder zu begründen, die den geänderten Umweltbedingungen standhalten. 

Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister überzeugte sich im 65 Hektar großen Schulwald über ein neues Waldpflegeprojekt: „Die Forstwirtschaft ist durch langfristige Bewirtschaftungszeiträume gekennzeichnet, die 100 und mehr Jahre umfassen. Daher gilt es besonders bei der Pflege des Waldes die sich ändernden Klimaverhältnisse zu berücksichtigen, um auch in Zukunft die Waldbewirtschaftung zu sichern. Dies gelingt in Hohenlehen durch die Förderung artenreicher Mischwälder am besten.“ 

„Gerade im Gebirgswald ist die Durchforstung besonders wichtig, denn nur intakte Schutzwälder bewahren uns Menschen vor weiteren Naturkatastrophen wie Lawinen, Muren oder Erosion“, erklären die Waldwirtschaftslehrer Bernhard Jagersberger und Martin Gilge. „Bei der Waldpflege können die Weichen für den Wald der Zukunft gestellt werden. Denn es gilt möglichst vielfältige und an den Standort angepasste Baumarten mit gezielten Eingriffen zu fördern, die mit den geänderten Klimaverhältnissen besser zurechtkommen“, so die Forstmänner Jagersberger und Gilge.  

Bei der Baumartenwahl wird auf heimische Gehölze wie Tanne, Lärche und Eiche zurückgegriffen, um die vielfach durch Schädlinge bedrohte Fichte zumindest teilweise zu ersetzen. Das Artenspektrum wird künftig auch mit hierzulande nicht heimischen Baumarten wie Douglasie, Roteiche u.a. erweitert werden. Dafür ist jedoch noch viel Grundlagenforschung notwendig.  

Derzeit sind knapp 48 Prozent der Fläche Österreichs mit Wald bedeckt. In Niederösterreich sind es 40,3 Prozent. Erfreulicherweise nimmt die Waldfläche österreichweit jährlich um 2.300 Hektar zu, das entspricht 3.200 Fußballfeldern. Die Fichte ist mit einem Anteil von 46,2 Prozent die mit Abstand häufigste Baumart in Österreich. Zweithäufigster Baum ist mit 10,5 Prozent die Buche. Der Anteil der Fichte nimmt zugunsten stabiler Mischwälder ab, Laubbäume nehmen zu.