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Erhalten Osteuropäer schlechtere Qualitäten?

Osteuropäische EU-Mitgliedstaaten beklagen eine minderwertigere Lebensmittelqualität von internationalen Marken in ihrem Land. Eine Studie der Universität Prag hat schlechteren Zucker in Limonaden oder einen geringeren Anteil an Fisch in Fischstäbchen in osteuropäischen Supermärkten festgestellt. Über die unterschiedlichen Qualitätsstandards von ein und derselben Lebensmittelmarke in Ost und West empörten sich bereits die Landwirtschaftsminister von Tschechien, der Slowakei, Polen und Ungarn im jüngsten EU-Agrarrat. Jetzt wird das Problem in die Schlusserklärung des EU-Gipfels aufgenommen. Der Europäische Rat begrüße die Entscheidung der EU-Kommission, die Frage der Nahrungsmittel von zweierlei Qualitäten im Binnenmarkt im Rahmen des Hochrangigen Forums für die Verbesserung der Funktionsweise der Lebensmittelkette zu behandeln, heißt es dort.

Die Schlusserklärung des EU-Gipfels ist diesmal nur eine Stellungnahme der EU-Ratspräsidentschaft, die von 27 EU-Mitgliedstaaten unterstützt wird. Polen verweigerte aus Protest seine Zustimmung gegen die Verlängerung der Amtszeit des polnischen EU-Ratspräsidenten Donald Tusk.

Die Lebensmittelindustrie weist darauf hin, dass sie die Rezepturen in den EU-Mitgliedstaaten verändere, um auf nationale Geschmacksvorlieben einzugehen. Die EU sagte bisher, solange die Bestandteile klar deklariert werden, sei dies legal und keine Täuschung des Verbrauchers. Die vier osteuropäischen Visegrad-Staaten möchten dagegen eine einheitliche Qualität in der gesamten EU für Lebensmittel vorschreiben, die unter dem gleichen Namen angeboten werden.