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Worauf Sie beim Kauf achten müssen

Kettensägen sollen die Arbeit erleichtern sowie bei entsprechender Arbeitstechnik das Unfallrisiko minimieren. Da diese über Jahre hinweg genutzt werden, sollte die Kaufentscheidung gut durchdacht sein. BERNHARD HENNING kennt die wichtigsten Kriterien.

Von Bernhard Henning

Beim Kauf einer neuen Motorsäge treten bei den Anwendern immer wieder dieselben Fragen und Unsicherheiten auf. Entscheidend bei den Kaufüberlegungen sind die Handhabung, die Wartung und Pflege, Vergasereinstellung und Ketteninstandsetzung. Nachfolgend die wichtigsten Kriterien, die die Kaufentscheidung beeinflussen.

Stärkeklasse des Holzes Ein wesentliches Kriterium ist die Dimension des Holzes. Für die jeweilige Holzstärke ist unbedingt die optimale Gewichtsklasse der Motorsäge zu verwenden. Zu schwache Motorsägen im zu starken Holz werden frühzeitig störungsanfällig oder gänzlich defekt. Der alte Grundsatz gilt nach wie vor: „Stärkeres Holz, schwerere Säge, schwaches Holz, leichtere Säge“.

Schwertlänge Motorsägen sind in der Regel mit der Standardschwertlänge ausgestattet. Die verwendete Schwertlänge ist abhängig vom Gelände, der Körpergröße, der anfallenden Arbeit sowie der Arbeitstechnik. Ein längeres Schwert kann ergonomische Vorteile bringen, die Leistung der Säge geht jedoch ein wenig zurück. Die gebräuchlichsten Längen der Schneideausrüstung sind 38 cm (15 Zoll) und 45 cm (18  Zoll).

Griffheizung In der kalten Jahreszeit ist die Griffheizung ein Faktor der Sicherheit und Gesundheit. Zusätzlich zum Antivibrationssystem vermeidet die Griffheizung die Weißfingerkrankheit (Durchblutungsstörung). Mit warmen Fingern kann die Säge besser und sicherer geführt werden. Ein weiterer Vorteil der Griffheizung besteht auch darin, dass die mit der Motorsäge arbeitende Person auf dicke Arbeitshandschuhe verzichten kann. Die Griffheizung ist kein Luxus, sondern dient der Sicherheit!

Wartungsfreundlichkeit Können die wichtigsten Wartungsarbeiten ohne Spezialwerkzeug durchgeführt werden? Der Kombischlüssel sollte als Werkzeug genügen. Das benötigte Werkzeug zum Festziehen von allen äußerlich sichtbaren Schrauben und Muttern sollte beim Zubehör enthalten sein. Bei vielen Motorsägenmodellen ist die Kettenspannung bereits im Kettenraddeckel seitlich integriert. Zu erwähnen ist auch die Schnellspannvorrichtung, durch welche kein Werkzeug für die Regulierung der Kettenspannung benötigt wird.

Schneidezahnform Nur eine optimal geschärfte Kette bringt den erwünschten Arbeitsfortschritt, steigert die Arbeitssicherheit und minimiert die Ermüdung. Der Halbmeißelzahn ist, um eine gute Schnittleistung zu erreichen, einfach sowie unkompliziert zu schärfen. Der Meißelzahn (eckiger Zahn) bedarf einer genaueren Instandsetzung und wird für jene Personengruppe empfohlen, welche die Feiltechnik exakt beherrscht.

Fachwerkstätte Grundsätzlich gibt es keinen Hersteller am Markt, von dem abgeraten werden muss. Nicht die Sägemarke entscheidet, sondern die in der Nähe gelegene Fachwerkstätte. Eine Fachwerkstätte sollte stets die wichtigsten Ersatz- und Verschleißteile lagernd haben, damit keine unnütze Wartezeit für die Reparatur verstreicht. Informieren Sie sich unbedingt über das optimalste Treibstoffgemisch. Entsprechend der Kettenteilung ist die passende Schärfausrüstung anzuschaffen. Eine Reservezündkerze sollte stets bereit sein.

Preis Im Fachhandel werden immer wieder Aktionen für Motorsägen angeboten. Es ist nicht sinnvoll, in eine alte Säge hohe Reparaturkosten zu investieren. Werden größere Reparaturen erwartet, wird ein frühzeitiger Tausch des Gerätes empfohlen.

Fazit Wer zu diesen Fragen ausreichend Überlegungen angestellt hat, dem wird es sicher leichter gelingen, die optimale und richtige Kettensäge vom Fachändler mit nach Hause zu nehmen.

DI Bernhard Henning ist Forstlicher Berater und freier Publizist und lebt in Gmünd im Waldviertel.