Foto: LK OÖ

„Schule am Bauernhof“ als Multiplikator in den Familien

Qualifizierte oberösterreichische Landwirte ermöglichen seit zwei Jahrzehnten Kindern und Jugendlichen einen Einblick in die Landwirtschaft. Anlässlich dieses Jubiläums stellt die Landwirtschaftskammer Oberösterreich heuer die Arbeit der Schule am Bauernhof-Betriebe in den Fokus der „Woche der Landwirtschaft“, die noch bis 5. Mai stattfindet und bei der erklärt wird, wie die 126 Schule am Bauernhof-Betriebe die Lebensmittelkompetenz von Kindern stärken.

Oberösterreichweit nutzten im vergangenen Schuljahr rund 1.150 Gruppen mit über 20.100 Kindern die Schule am Bauernhof-Programme auf den Höfen. „Bäuerinnen und Bauern geben Einblicke in ihre vielfältigen Tätigkeiten und stellen ihre Arbeit unverfälscht dar. So lernen die Schüler die Wechselwirkung zwischen dem eigenen Konsumverhalten und den Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft kennen. Denn: Wer isst, ist Teil der Landwirtschaft. Dieser Slogan ist heuer das Motto der ‚Woche der Landwirtschaft'“, erläutert LK-Präsident Franz Reisecker.

Schule am Bauernhof wurde in Oberösterreich vor 20 Jahren initiiert und hat sich bundesweit zu einem Projekt etabliert, das lebendiges Lernen mit allen Sinnen ermöglicht. Leitgedanke ist, den Kindern ein realistisches Bild vom Leben und Wirtschaften am Bauernhof aus erster Hand zu zeigen. Bauernhöfe sind ideale Lernorte, an denen Kinder und Jugendliche kreativen, ganzheitlichen Unterricht erleben. Das Selber-Tun und das genussvolle Verkosten der hofeigenen Produkte begeistert und fördert ein gesundes, eigenverantwortliches Essverhalten. „Wir wollen es ermöglichen, dass jedes Kind mindestens einmal in seiner Schulkarriere auf einem Bauernhof die Land- und Forstwirtschaft selbst erlebt und begreift, wie unsere Arbeit funktioniert“, so Reisecker.

„Die Schule am Bauernhof-Anbieter vermitteln den jungen Konsumenten einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Lebensraum Natur, das Verständnis für Tierschutz und die Qualität von regionalen und saisonalen Lebensmitteln“, so Annemarie Brunner, die Vorsitzende des LK-Ausschusses für Bäuerinnenangelegenheiten. Am Hof werden die Wiesen und Felder, der Stall oder die Tiere gemeinsam erforscht, um einen direkten Bezug zur Lebensmittelherstellung und -herkunft aufzubauen. Durch das aktive Tun kann das Wissen nachhaltig gefestigt werden. Regionalität und Saisonalität werden so gemeinsam gelebt. Kinder werden durch dieses neu erworbene Wissen zu wichtigen Multiplikatoren.

Unter www.schuleambauernhof.at sind die Anbieter nach Bundesländern und Bezirken sortiert abrufbar. Interessierte Pädagogen können einfach einen Hof auswählen, Kontakt aufnehmen und einen Termin sowie das passende Bauernhof-Programm vereinbaren. Auf der Website werden auch begleitende Unterrichtsmaterialien rund um das Thema Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft zur Verfügung gestellt. Schule am Bauernhof ist buchbar für Horte, Kindergärten, Schulen und sonderpädagogische Zentren bis zum Alter von maximal 20 Jahren.

Auch für Lehrer gibt es in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule OÖ Weiterbildungen zu den Themen Land- und Forstwirtschaft sowie Ernährung. Im vergangenen Schuljahr wurden so fast 400 Lehrer erreicht. Besonders beliebt waren Seminare mit Themen wie „Rock den Wok“, „Wald macht Schule“ oder „Erlebnis Alm“. Auch heuer finden wieder zahlreiche Weiterbildungsveranstaltungen mit spannenden Themen wie „Den Bienen auf der Spur“, „Der Wald, eine ‚Klasse‘ für sich“ oder „Landwirtschaft erleben, erfahren, begreifen: Schaf & Co“ statt.