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OÖ Freilandgemüse kein Preistreiber

Pünktlich zu Winterbeginn eröffnen die OÖ Gemüsebauern die Wintergemüse-Saison und verweisen auf ein zufriedenstellendes Gemüse-Jahr in Oberösterreich mit sehr guten Erträgen. Die Ernte und Lagerung der im Winter erhältlichen Gemüsearten beginnt teilweise schon im Oktober und setzt sich, je nach Kulturart, laufend bis Ende März fort. Gemüse, das hauptsächlich im Winter aus dem Freiland oder auch den unbeheizten Folienhäusern ohne zusätzlichen Energieeinsatz geerntet werden kann, wird bei uns als Wintergemüse bezeichnet. Auch bereits geerntetes Herbstgemüse aus professionell geführten Lagern oder eingelegte sowie milchsauer vergorene Gemüsearten wie zum Beispiel Einlegegurken oder Sauerkraut bereichern das vielseitige Winterangebot. Dieses reicht von Kohlgemüsen wie Kraut über diverse Salate und Wurzelgemüse-Arten bis hin zu Zwiebelgewächsen oder Fruchtgemüse wie Speisekürbis oder Zuckermais.

„In den vergangenen Tagen wurde in den Medien vielfach spekuliert, dass neben Fruchtgemüsearten wie Tomaten, Gurken und auch Paprika aufgrund der hohen Energiepreise auch andere Sorten nicht mehr verfügbar sein und sich eklatant verteuern würden. Dem kann ich entgegenhalten, dass in der Saison 2022 erstmals in der Geschichte in Oberösterreich auf über 2.000 ha Fläche Gemüse angebaut und geerntet wurde. Die Durchschnittserträge pro ha erzielten zwar keine Rekorde, jedoch lagen sie im Vergleich mit anderen Bundesländern aufgrund der klimatischen Bedingungen mit ausreichend Niederschlägen an erster Stelle“, betont der Obmann des oberösterreichischen Gemüse-,Erdäpfel- und Obstbauernverbandes, Ewald Mayr.

„Durch die derzeitige Energiepreis-Krise wird den Konsumentinnen und Konsumenten vielfach erstmals bewusst, wie wertvoll schmackhaftes Wintergemüse aus Oberösterreich als klima- und ressourcenschonende Produktion für die Versorgungssicherheit mit Vitaminen in der kalten Jahreszeit ist. Heizung und Belichtung zur Produktion von Tomaten, Gurken oder auch Paprika gehen an den dringenden Klimazielen vorbei und zeigen in Zeiten der Rohstoffverknappung und Energieverteuerung sehr schnell die Grenzen der Rentabilität und der technischen Machbarkeit auf. Freilandgemüse zählt nicht zu den Preistreibern im Einkaufskorb, sondern energieintensives und somit teuer produziertes Glashausgemüse. Es ist daher jetzt von besonders großem finanziellen Vorteil, sich mit regional und saisonal produzierten Gemüsearten zu ernähren. Bewusst und kostengünstig einzukaufen bedeutet in erster Linie, auf die Herkunft zu achten und bei Preis und Menge exakt zu vergleichen. Auch hier gilt: Wer zu heimischem Gemüse greift, sichert die Landwirtschaft in OÖ und Arbeitsplätze sowie Wertschöpfung in der Region“, betont LK-Oberösterreich-Präsident Franz Waldenberger.