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D: Rukwied möchte Haltungsbedingungen ausweisen

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, schlägt erstmals eine Kennzeichnung für Tierhaltungsbedingungen im Handel vor. Vor allem bei Schweinefleisch soll für den Verbraucher klar und eindeutig zu erkennen sein, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten wurden. Vorstellbar wäre dafür ein mehrstufiges Modell, das die unterschiedlichen Haltungsformen kategorisiert. Stufe 0 würde demnach beinhalten, was nicht dem deutschen, gesetzlichen Standard entspricht. Stufe 1 entspräche dem deutschen, gesetzlichen Standard, Stufe 2 wären höhere Standards, zum Beispiel mit mehr Platz im Stall, was dem Standard der „Initiative Tierwohl“ gleichkäme und Stufe 3 wäre dann „Premium“, beispielsweise mit Auslauf ins Freie. Bio-Fleisch hat darüber hinaus ohnehin einen eigenen, höheren Standard.

„Höhere Standards bedeuten aber auch mehr Kosten und das muss sich in einem etwas höheren Verkaufspreis widerspiegeln“, betonte Rukwied. Anders als bei der Eierkennzeichnung sollen hier jedoch nicht einzelne Stalltypen entscheidend sein, sondern die gegenüber den gesetzlichen Anforderungen erhöhten Standards. Sinnvoll ist aus Sicht des DBV eine Haltungsformkennzeichnung allerdings nur, wenn nicht nur Frischfleisch, sondern die gesamte Palette der Fleischwaren und Verarbeitungserzeugnisse einbezogen wird. Denkbar ist, dass die „Initiative Tierwohl“ oder vergleichbare Institutionen die Organisation eines solchen Systems übernehmen können.

Zusätzlich kann sich der DBV-Präsident eine Herkunftskennzeichnung für Schweine vorstellen, beispielsweise Doppel-D (D-D) für Ferkel, die aus Deutschland stammen und hier auch gemästet wurden. Ferkel, die zum Beispiel aus Dänemark stammen, aber in Deutschland gemästet werden, bekämen dann die Kennzeichnung DK-D, sodass der Konsument erkennen kann, wo die Tiere herkommen. Ziel dieser Kennzeichnung ist es ebenso, die heimischen Produzenten zu unterstützen. „Wir erhoffen uns dadurch auch, dass mehr Produkte aus besseren Bedingungen gekauft werden“, so Rukwied. Der DBV-Präsident hatte bereits in der Vergangenheit geäußert, dass er einer Diskussion über ein staatliches Tierwohl-Label „offen“ gegenüberstehe