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Zehn Fakten zur Welternährung

Für die nächsten Jahrzehnte wird ein anhaltendes globales Bevölkerungswachstum erwartet, besonders in Afrika und Asien. Nicht nur die steigende Bevölkerungszahl, sondern auch die sich ändernden Ernährungsgewohnheiten beeinflussen die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Der Anteil der Hungernden an der Weltbevölkerung beträgt elf Prozent. Das entspricht 821 Millionen Menschen. Brennpunkte liegen hauptsächlich in Afrika südlich der Sahara und in Südasien. Zudem fehlen rund zwei Milliarden Menschen wichtige Nährstoffe wie Eisen, Jod, Zink oder Vitamin A. Die Anzahl der Menschen, die an Hunger leiden, ist in den vergangenen 25 Jahren um mehr als 200 Millionen gesunken, schreibt agrarheute.com unter Verwendung von Informationen der K+S-AG.

Bis 2050 werden voraussichtlich 2,1 Milliarden mehr Menschen auf der Welt leben. Es wird jedoch erwartet, dass sich das Wachstum verlangsamen wird. Indien dürfte 2050 das bevölkerungsreichste Land sein. Die in den Schwellenländern Asiens rasch wachsende Mittelschicht stellt höhere Ansprüche an ihre Ernährung. Tierische Proteine haben eine steigende Nachfrage.

68 Prozent der Weltbevölkerung werden 2050 Städter sein. 1950 lebten zwei Drittel der Menschheit auf dem Land – 100 Jahre später wird sich das Verhältnis umgekehrt haben.

Es steht nur ein Bruchteil der Gesamtoberfläche der Erde für die Lebensmittelproduktion zur Verfügung:

  • Wüsten, Gebirge, Gletscher, urbane Flächen: 10 Prozent
  • Agrarflächen: 11 Prozent
  • Wald: 8 Prozent
  • Wasser: 71 Prozent

Zudem sinkt die Agrarfläche pro Kopf – sowohl in den Industrieländern als auch in den Schwellen- und Entwicklungsländern.

Heftige Regenfälle und andere extreme Wetterereignisse werden immer häufiger. Das führt zu Überflutugen und kann die Wasserqualität vermindern. In manchen Regionen kann das aber auch die Verfügbarkeit von Wasserressourcen beeinträchtigen.

50 Prozent muss die landwirtschaftliche Produktion gegenüber 2013 nach Schätzung der FAO bis zur Mitte des Jahrhunderts zulegen. Heute werden wesentlich stabilere und höhere Erträge erzielt als früher. Dennoch ist beispielsweise der weltweite Durchschnittsertrag je Hektar bei Weizen nur etwas halb so hoch wie in Westeuropa.

420 Tonnen Blattgemüse wachsen jedes Jahr in Europas größter „Vertical Farm“. Urbane Landwirtschaft entsteht dort, wo Ackerland knapp wird. Digitale Technologien erobern die Landwirtschaft und helfen Ressourcen zu sparen und Erträge zu erhöhen.

14 von 15 Ländern, die den höchsten Landwirtschaftsanteil an der Gesamtwirtschaftsleitung halten, liegen in Afrika. Investitionen in Bildung sind auch Investitionen in globale Nahrungsmittelsicherheit. Bauern brauchen eine solide Ausbildung, um Handlungsmöglichkeiten zu erkennen und zu erweitern.

84 Prozent der Betriebe weltweit messen weniger als zwei Hektar. Kleinbauern sind das Rückgrat der Ernährung weltweit. Sie benötigen die Möglichkeit, mit den jeweils optimalen Technologien und Produktionssystemen effizient, bedarfsgerecht und nachhaltig zu produzieren. Für einen besseren Zugang zu den Märkten brauchen sie auch eine funktionstüchtige Infrastruktur.

In den Industriestaaten werden 40 Prozent Lebensmittel verschwendet. Abfälle und Verschwendung fällt hier überwiegend beim Verbraucher oder Handel an. In den Entwicklungsländer entstehen hingegen 40 Prozent Lebensmittelverluste. Diese fallen vor allem in Nacherntebereich und auf der ersten Transport- und Verarbeitungsstufe an.

Rund um den Globus werden etwa 60 Millionen Hektar Land ökologisch bewirtschaftet – gegenüber dem Jahr 2000 ist dies eine Vervierfachung. Dennoch entspricht das nur 1,2 Prozent der weltweiten Agrarfläche.