Foto: Steyr

Zahl tödlicher Traktorunfälle fast verdoppelt

Im abgelaufenen Jahr wurden im österreichischen Straßenverkehr neun Menschen bei Traktorunfällen getötet – um vier mehr als 2017 (Quelle: BMI). Weit häufiger als Verkehrsunfälle sind aber Arbeitsunfälle mit Zugmaschinen am Hof oder Feld. Laut Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) ereignen sich die häufigsten beim Auf- und Absteigen beziehungsweise beim Abspringen, am folgenschwersten sind jedoch Fahrzeugstürze. „Viele Unfälle passieren auch, weil der Lenker die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert“, weiß Fahrtechnik-Experte Josef Dvorak vom ÖAMTC. Abhilfe will der ÖAMTC hier mit eigenen Traktoren-Trainings in seinen Fahrtechnik-Zentren schaffen. Zwischen Jänner und Ende April werden insgesamt 55 Fixtermine mit Leihfahrzeugen angeboten.

Moderne Traktoren sind durch die Ausstattung mit Assistenzsystemen und Fahrerschutzeinrichtungen relativ sicher. Dennoch kommt es immer wieder zu fahrtechnischen Fehlern in steilem Gelände, das früher nur mit der Hand bewirtschaftet werden konnte. Kippt der Traktor, werden Personen häufig aus dem Schutzbereich herausgeschleudert und dabei durch das Fahrzeug selbst oder durch einen heftigen Aufprall auf den Boden verletzt. „Neue Traktoren sind bereits mit Sicherheitsgurten ausgestattet, die aber leider häufig nicht angelegt werden“, so Dvorak.

Diese Gefahrensituationen sind Inhalt von speziellen Fahrsicherheitstrainings, die die SVB und Steyr Traktoren seit vielen Jahren gemeinsam mit der ÖAMTC Fahrtechnik anbieten. So wird beispielsweise die von der SVB ins Leben gerufene Aktion „Wo ist dein Kind?“ im Detail besprochen. Bei den Kursen wurden bisher über 12.000 Teilnehmer geschult. „Bei den Traktoren-Trainings wird der richtige Umgang mit dem Gerät geübt. Schwerpunkte sind Sicherheit und Fahrzeugbeherrschung in kritischen Situationen sowie Geschicklichkeit“, erklärt Dvorak.

Die Firma Steyr stellt dafür modernste Traktoren mit allen am Markt befindlichen Bremssystemen und Getriebetechniken zur Verfügung – von ABS bis zur Allradbremse. Auf dem Trainingsprogramm stehen das Durchfahren von rutschigen Kurven, das sichere Befahren von Gefällestrecken, das Bremsen und Ausweichen vor Hindernissen und die besonderen Gefahren im Anhängerbetrieb. Außerdem wird eine Notbremsung auf rutschigem Untergrund simuliert und die Teilnehmer erfahren, wie man mit Hinterrad- oder Allradantrieb bei einer Steigung sicher anfahren kann.