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Windmaschinen gegen Spätfröste

Die Wetterkapriolen der letzten Jahre haben die steirische Landwirtschaft massiv in Bedrängnis gebracht. So hat vor allem Spätfrost die Wein-, Apfel- und Spezialkulturen schwer getroffen – das Schadensvolumen betrug rund 400 Mio. Euro. Agrarlandesrat Johann Seitinger hat daraufhin die Entwicklung eines eigenen Krisenplans beauftragt, in dem insgesamt vier Kernpfeiler angeführt sind. Zu den Hauptpunkten zählen technische Maßnahmen wie Frostberegnungsanlagen, Paraffinkerzen oder Windmaschinen sowie klimaangepasste Genetik (Pflanzenzüchtungen) und die Ausarbeitung leistbarer und qualitativ hochwertiger Versicherungsmodelle. Ein weiterer Punkt ist die moderne Prognosedatenübermittlung im Bereich der Meteorologie und Geodynamik.

In der Versuchsstation in Haidegg kommt neben Forstberegnungsanlagen und Paraffinkerzen nun erstmals auch eine Windmaschine zum Einsatz. Sie führt künstlich die Vermischung wärmerer oberer Luftschichten herbei, wodurch die kalte Luft in Bodennähe – sie ist für das Absterben der Pflanzenblüten verantwortlich – verdrängt und die Lufttemperatur erhöht wird. Die Planungsarbeiten wurden bereits durchgeführt. Die notwendigen Genehmigungen und Baubewilligungen für die Errichtung der Windanlage werden in Kürze vom Magistrat Graz ausgestellt.

„Diese Maßnahme hat auch eine Vorbildwirkung und soll auf europäischer Ebene den Erfahrungsaustausch im Bereich der Katastrophenprävention vorantreiben“, so Seitinger.