Foto: Alois Burgstaller

Was die Bio-Burgenland-Strategie bringen könnte

Mitarbeiter des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) begleiten die Umsetzung der Bio-Strategie im Burgenland. Gemeinsam mit Agrarlandesrätin Eisenkopf präsentierten sie in Steinbrunn im Dorfladen Wirth erste Ergebnisse. Bis 2027 soll der Anteil der Bioflächen auf 50% angehoben werden. Auf die Betriebe bezogen liegt der Bioanteil derzeit bei 24%. Mit 55 ha sind die burgenländischen Biobetriebe überdurchschnittlich groß. Allerdings zeichnet sich die burgenländische Biolandwirtschaft auch durch regionale Besonderheiten aus. Besonders hoch ist der Flächenanteil bei Bio-Soja. Er beträgt aktuell 44%. Auch der Bio-Ackerflächenanteil ist überproportional hoch, er beträgt 35%. Knapp jedes siebente Hektar Biofläche ist mit Wein bepflanzt.

Kummer und Petrasek vom FiBL haben in einer Schätzung ermittelt, was es bedeuten würde, wenn das 50% Ziel erreicht sein wird. Die unterschiedliche Bewirtschaftung der Flächen könne die Treibhausgasemissionen um 6% reduzieren helfen. Die Belastung des Grundwassers mit Nitraten werde um 4% zurückgehen. Auf zusätzlichen 28.200 ha zu 2019 würde im Jahr 2027 auf den Einsatz von 27 als hochgefährlich eingestuften Pestiziden verzichtet werden.

Alle Maßnahmen zusammengenommen verändern auch die Wirtschaftlichkeit. Nach derzeitigem Wissensstand dürften die Deckungsbeiträge um 5% je Hektar steigen. Sollten sich Angebot und Nachfrage so weiterentwickeln wie bisher, dann wäre damit zu rechnen, dass das Ziel der 50% schon früher erreichbar sein könnte.  In Befragungen äußerten sich die Burgenländerinnen und Burgenländer zuversichtlich, was die Chancen der Bioinitiative anbelangt. Dem Projekt attestierten die Befragten jedenfalls identitätsstiftende Wirkung, wenn sich das Burgenland als ökologisches Musterland mit Vorreiterfunktion positioniert. Zu den Hürden, die es zu überwinden gelte, zählten die Befragten eventuelle Spannungen zwischen konventioneller und biologischer Landwirtschaft. Auch Überproduktion und folgender Preisverfall könne das Projekt erschweren.