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Warenterminbörsen werden strenger reguliert

Die EU-Kommission will nach der Finanzkrise von 2008 den Derivatehandel stärker regulieren (MIFID II) und dazu gehören auch Positionslimits für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Demnach dürfen Anleger nicht mehr als 20% eines Kontraktes besitzen. Diesen Richtwert können die EU-Mitgliedstaaten noch national auf einen Wert zwischen 2,5% und 35% anpassen.

Ein Antrag, die Positionslimits auf deutlich unter 20% zu senken, scheiterte im Europaparlament in Straßburg. Die Sozialdemokraten, die Grünen und die Linken bekamen nicht die notwendige qualifizierte Mehrheit zustande, um einen delegierten Rechtsakt der EU-Kommission zurückzuweisen. Sind die Obergrenzen für die Anleger zu eng gefasst, verlieren die Börsen Liquidität. Nicht funktionierende Börsen können von Landwirten, Handel und Verarbeitern kaum genutzt werden, um sich gegen schwankende Preise abzusichern.

Nachdem der Vorstoß einiger Fraktionen im EU-Parlament gestoppt wurde, treten die neuen Obergrenzen für den Derivatehandel demnächst in Kraft.