Foto: BMLRT- Paul Gruber

Waldfonds ermöglicht Holzgasanlage

Durch die Coronakrise wurde die Nachfrage nach Holz gravierend geschwächt. Mit ein Grund die Forstwirtschaft durch einen mit 350 Millionen Euro ausgestatteten Fonds weiterzuentwickeln. Holz großtechnisch in Gas umzuwandeln könnte ein Joker für die heimische Forstwirtschaft werden. Um die Forschung auf diesem Gebiet rasch voranzutreiben, stellt der Fonds 30 Millionen Euro zur Verfügung.

Österreichs Wald wächst nicht nur in die Höhe sondern auch der Fläche nach um 3.400 ha in den letzten 10 Jahren. Allerdings waren  2019 zwei Drittel des Holzeinschlags Schadholz. Auch 2020 wird die Situation nicht viel besser sein. Es wird also nicht an Rohstoff für die Erzeugung von Gas und Diesel aus Holz mangeln.

BM Elisabeth Köstinger: „Der Wald ist nicht nur ein Hauptbetroffener des Klimawandels, sondern auch ein Teil der Lösung. Um die Klimaziele zu erreichen und Erneuerbare Energien zu forcieren, ist eine Alternative zu fossilen Energieträgern notwendig“.

Franz Titschenbacher, Präsident des Biomasseverbands: „Bis 2040 wird Österreich aus Erdöl, Erdgas und Kohle aussteigen. Mit Holzgas und Holzdiesel können wir Bereiche defossilisieren, für die es aktuell keine brauchbaren Alternativen gibt. “

Biomasse und speziell energetische Holznutzung ermöglicht es, Importe von Erdgas und Erdöl zu verringern und so Arbeitsplätze in den Regionen zu halten. Schon 2017 stammten 16% des gesamten Energieverbrauchs aus Bioenergie. Eine Schätzung des Biomasseverbands geht davon aus, dass bis 2030 der Energieholzeinsatz um etwa 23% auf knapp 31 Millionen Festmeter erhöht werden könnte.

Eine Studie der TU – Wien kommt zu dem Schluss, dass die Eigenversorgung der Land- und Forstwirtschaft mit Holzdiesel und Holzgas technisch möglich sei und es auch ausreichend Potenzial an Holz gebe. Aus einem Kilo Holz könnten großtechnisch 1/4 Liter Treibstoff zu einem Preis von 1,15- 1,40 €/Liter oder  1m³ Gas erzeugt werden.