Foto: Bauernbund

Wald zu nutzen nützt dem Klima

 

„Klimaschutz ist dort am effektivsten, wo wir fossile Materialien durch Holz ersetzen und so CO2 aus der Atmosphäre speichern“, kontert Bauernbund-Präsident Georg Strasser Pläne zur Außer-Nutzung-Stellung von heimischen Wäldern scharf. „Wer im Kampf gegen den Klimawandel reüssieren will, muss Wälder nachhaltig bewirtschaften“, so Strasser. Was dafür in Zukunft nötig ist, haben Bauernbund und Landwirtschaftskammer im Biodiversitäts- und Klimaprogramm 2030 skizziert und im Podcast „Servus, Agrarpolitik!“ diskutiert: https://www.youtube.com/watch?v=V69C-s2L0H0

Jährlich werden in Österreichs Wäldern rund 400 Mio. Tonnen COgespeichert, fast das zehnfache des jährlichen CO2-Ausstoßes Österreichs. „Das gelingt nur, wenn Waldbewirtschafter Wälder nachhaltig nutzen und um Generationen vorausdenken.  Wenn wir unseren Wald nutzen, ist das Klima-Kühl-Effekt und der Beitrag zur Artenvielfalt höher als bei sich selbst überlassenen Wäldern. Außer-Nutzung-Stellungen bzw. Vernachlässigung sind deshalb kein Rezept, das dem Klimawandel entgegenwirkt, sondern eine Hochrisikostrategie“, so Strasser.

„Wichtig ist, dass wir auch unsere kleinbäuerlichen Waldbewirtschafter wieder dazu bringen, Wälder aktiv zu pflegen. Der Waldfonds bietet hier bereits viele Anreize und mit Waldwirtschafts-Gemeinschaften zahlt es sich auch für den Kleinbauern wieder aus, Holz nachhaltig zu nutzen“, hebt Strasser die Investitionen in den Sektor Forstwirtschaft hervor.

„Jedes Mal, wenn ich bei einer Durchforstung Holz aus dem Wald nehme, entnehme ich COaus der Atmosphäre“, beschreibt der Bauernbund-Präsident die CO2-Aufnahme durch die Verwendung von Holz. Jährlich wachsen in Österreich rund 10 Mio. Vorratsfestmeter (Vfm) Wald zu. „Die Waldfläche in Österreich nimmt jährlich um 3400 Hektar zu und das, obwohl der Einsatz von Holz und Biomasse in der Möbelproduktion, beim Bau von Einfamilienhäusern oder zur Erzeugung von Energie laufend zunimmt“, sagt Strasser. Holzprodukte zum Ersatz emissionsintensiver fossiler Materialien für Bauen und Energie bringen zudem den höchsten Effekt für die CO2-Reduktion. Das übertrifft sogar die natürliche CO2-Speicherfunktion eines Waldes. Holz ist damit Geheimwaffe im Kampf gegen den Klimawandel. „Wenn wir das angestrebte Phasing-out fossiler Energieträger bis 2040 erreichen wollen, müssen wir alle Akteure aus Praxis und Wissenschaft einbinden. Damit schaffen wir nachhaltige Nutzungskonzepte für unsere Wälder und eine echte Einkommensperspektive für unsere Bauernfamilien“, so Strasser.