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Hagelversicherung meldet 110 Mio. Euro an Schäden

Die Monate April bis Juni 2018 waren die wärmsten seit Beginn der Messgeschichte Österreichs. Zum Leidwesen der Landwirtschaft: Während die Trockenheit mit einem Niederschlagsdefizit von bis zu 80% insbesondere in den nördlichen Bundesländern ein Thema war, haben der Süden und der Osten unter zum Teil katastrophalen Unwettern mit Starkniederschlägen, Überschwemmungen und Hagel gelitten. „Die Landwirtschaft ist dabei besonders betroffen“, so der Pressesprecher der Österreichischen Hagelversicherung, Mario Winkler, in einer ersten Bilanz. „Der Gesamtschaden für diesen Sektor schlägt sich bis dato mit rund 110 Mio. Euro zu Buche.“ Betroffen sind alle landwirtschaftlichen Kulturen.

Aufgeteilt auf die einzelnen Unwetterrisiken beträgt der Schaden infolge der Trockenheit 80 Mio. Euro bei Getreide. Die Auswirkungen bei den Herbstkulturen wie Mais oder Sojabohnen, aber auch bei Grünland, sind erst im September genau abschätzbar. Eines ist aber fix: In großen Teilen Oberösterreichs, in Teilen Niederösterreichs, im Norden Salzburgs und regional auch im Westen ist zumindest bei Grünland beim ersten Schnitt ein Totalschaden durch Trockenheit gegeben.

Hagel und Überschwemmung verursachten mehr als 25 Mio. Euro Schaden. Durch Fraßschäden – hier insbesondere durch den Rübenrüsselkäfer an Zuckerrüben – entstand ein Ausfall von 5 Mio. Euro. Diese Zwischenbilanz zeigt, wie verletzbar die standortgebundene Landwirtschaft ist. Derartige Wetterextreme sind keine Ausreißer und keine Jahrhundertereignisse mehr. Im Gegenteil: Schweregrad und Intensität solcher Naturkatastrophen nehmen durch die Erderwärmung zu. „Es bleibt nur zu hoffen, dass die Zeit bis zur Ernte meteorologisch weitgehend unauffällig verläuft“, so Winkler.