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Vifzack soll Jungen Mut machen

Gemüse, Federvieh und Pilze waren die Renner beim Vifzack 2018, dem Preis für innovative Landwirtschaft in Kärnten, der heute verliehen wurde. Die drei Gewinner wurden unter 27 Einreichungen von einer unabhängigen Fachjury unter der Leitung von Siegfried Pöchtrager von der Boku Wien ermittelt. Die Initiatoren – Agrarlandesrat Christian Benger, Landwirtschaftskammer-Präsident Johann Mößler und der Obmann des Maschinenringes Kärnten Josef Steiner – wollen mit dem Preis das Engagement und die Risikobereitschaft landwirtschaftlicher Betriebe ehren, die einen neuen Weg beschritten haben und gleichzeitig anderen Bauern Mut machen.

Der Hauptpreis (5.000 Euro – gestiftet von Landesrat Benger) ging an den kreativen Gailtaler Gemüsebauer Stefan Bachmann, vulgo Kunz, der auf 1.000 m Seehöhe in Kreuth mehr als 400 verschiedene Gemüsesorten auf rund 3 ha anbaut und damit über 40 Gastronomiebetriebe beliefert. Den zweiten Platz (2.500 Euro – gestiftet von der LK Kärnten) sicherten sich Herta und Johann Taferner aus St. Andrä im Lavanttal, die mit innovativen Produkten aus Weidegänsen die Jury überzeugen konnten. Platz 3 (1.500 Euro – gestiftet vom MR Kärnten) belegten die Biobauern Sabine und Michael Jäger aus Maria Rain, die beweisen, dass man mit Pilzen eine Marktnische erfolgreich besetzen kann. Der Betrieb gilt als der erste Bio-Pilzzuchtbetrieb des Bundeslandes.

Unter den zahlreichen Einreichungen gab es viele weitere innovative Ideen, wie die Insektenzucht oder die Entwicklung eines „Hirtennavi“, mit dem man das Weidevieh auf der Alm punktgenau orten kann. Aus diesem Grund kreierte die Jury einen Sonderpreis, den „Vifzack Joker“ (dotiert mit 1.500 Euro), für besonders ausgefallene Ideen. Diesen gewann das Start-up von Christoph Raunig und Patrick Kleinfercher, die mit „MyAcker.com“ einen Online-Gemüsegarten kreierten. Auf diese Weise können sich Kunden in der Stadt die Sehnsucht nach ihrem eigenen Garten erfüllen, den sie via Internet bewirtschaften, genauer gesagt mit Hilfe einer Webcam pflegen und bearbeiten lassen können.

„Die Lebensmittelproduktion, alternative Energiegewinnung und der nachhaltige Umgang mit der Natur bestimmen unsere Zukunft. Wenn wir innovativ sind, stärken wir automatisch den heimischen Wirtschaftskreislauf, weil unser Geld in unserem Land bleibt und Investitionen in den Tälern und Regionen wirken“, erklärte Landesrat Benger.

Auch LK-Präsident Mößler ist von der Innovationskraft der Kärntner Bauern begeistert: „Zahlreiche Betriebe, die über viele Generationen im Familienbesitz sind, zeigen, dass immer wieder mit Mut, Veränderungs- und Anpassungsbereitschaft der Hof erhalten werden konnte. Im Zeitalter des Klimawandels und der Digitalisierung sind neue Ideen besonders gefragt, um dem Strukturwandel zu trotzen.“

„Im Mittelpunkt unseres Handelns steht seit jeher die Stärkung der Wirtschaftskraft unserer landwirtschaftlichen Betriebe. Um die kleinbäuerlichen Strukturen weiterhin sichern zu können, werden dabei auch regionale Agrar-Innovationen eine wichtige Rolle spielen“, ergänzte MR-Obmann Steiner.