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USA wichtigster Abnehmer europäischer Agrarprodukte

Die Exporte von Agrarprodukten und Lebensmitteln aus der Europäischen Union erreichten im Jänner 2017 einen Wert von rund 10,3 Mrd. Euro, was gegenüber dem Vorjahresmonat einem Plus von fast 1 Mrd. Euro entspricht. Dies teilte die EU-Kommission mit. Die USA waren im Berichtsmonat mit Warenbezügen von 1,6 Mrd. Euro aus der EU der wichtigste Abnehmer, gleichzeitig wiesen die Lieferungen in die Vereinigten Staaten auch die höchste Steigerung (+206 Mio. Euro) auf. An zweiter Stelle folgte China mit einem Exportwert von 890 Mio. Euro, die EU-Exporte in die Volksrepublik konnten damit um 120 Mio. Euro gesteigert werden. In die Schweiz wurden Waren im Wert von 634 Mio. Euro geliefert, die Ausfuhren nach Japan machten 453 Mio. Euro aus und an fünfter Stelle lag Russland mit 493 Mio. Euro. Im Jahr 2016 waren die EU-Exporte von Agrarprodukten und Lebensmitteln auf einen neuen Rekordwert von 130,7 Mrd. Euro gestiegen.

Bei einem Vergleich der einzelnen Warengruppen wurden die größten Export-Steigerungen im Jänner 2017 bei Wein erzielt (+127 Mio. Euro), aber auch die Lieferungen von Schweinefleisch (+112 Mio. Euro) sowie von Spirituosen (+83 Mio. Euro) wiesen deutliche Zuwächse auf. Gleichzeitig waren die Exporte von Weizen (-136 Mio.) stark rückläufig.

Die EU-Importe an Agrarprodukten und Lebensmitteln machten im Jänner 2017 knapp 10,2 Mrd. Euro aus. Die höchsten Zuwächse wurden bei den Einfuhren aus Argentinien (+57%) und Indonesien (+53%) verzeichnet. Die USA lagen auch bei den Importen der EU an erster Stelle der Lieferländer, die Einfuhren fielen jedoch mit 1,18 Mrd. Euro um 10% geringer aus als vor einem Jahr.

Im Zwölf-Monats-Zeitraum Februar 2016 bis Jänner 2017 erreichten die EU-Exporte von Agrarprodukten und Lebensmitteln einen Wert von rund 132 Mrd. Euro, das entspricht einem Plus von 2%. Die Importe aus Drittländern machten in diesem Zeitraum 113 Mrd. Euro aus, das bedeutet eine Verringerung um 0,7%. Daraus resultierte ein positiver Außenhandelssaldo von mehr als 19 Mrd. Euro.

Im Jahr 2016 blieben die Vereinigten Staaten mit 610 Mrd. Euro beziehungsweise 17,7% des gesamten Warenverkehrs der EU (Exporte sowie Importe) und China (515 Mrd. oder 14,9%) die zwei wichtigsten Handelspartner der Europäischen Union. Mit deutlichem Abstand folgten die Schweiz (264 Mrd. Euro), Russland (191 Mrd. Euro), die Türkei (145 Mrd. Euro) und Japan (125 Mrd. Euro). Dies teilte Eurostat, das statistische Amt der EU, heute mit.

Allerdings entwickelte sich der Warenverkehr mit diesen Haupthandelspartnern der EU während der letzten Jahre höchst unterschiedlich: Nach einem erheblichen und anhaltenden Rückgang bis zum Jahr 2011 ist der Anteil der Vereinigten Staaten am Gesamtwarenverkehr der EU in den darauffolgenden Jahren spürbar angestiegen. Der Anteil Chinas hat sich seit dem Jahr 2000 beinahe verdreifacht. Seit 2013 hat sich der Anteil Russlands am gesamten EU-Warenverkehr fast halbiert und betrug im vergangenen Jahr 5,5%. Gleiches gilt für den Anteil Japans, der seit 2000 ebenfalls um die Hälfte sank und im Vorjahr 3,6% betrug. Die Anteile der Schweiz (7,6%) und der Türkei (4,2%) blieben im genannten Zeitraum relativ unverändert. Im Jahr 2016 stellten Maschinen und Fahrzeuge, sonstige bearbeitete Waren und chemische Erzeugnisse die wichtigsten von der EU gehandelten Warengruppen dar.