Foto: Wieselburger Messe

Überflutungsgefahr bremste Wieselburger Messe nicht

1928 wurde in Wieselburg erstmals ein regionales Volksfest, verbunden mit einer Ausstellung von Produkten aus Gewerbe und Landwirtschaft, abgehalten. 90 Jahre und eine wechselvolle Geschichte später kann die daraus entstandene „Wieselburger Messe“ im Jubiläumsjahr auf einen sehr positiven Verlauf verweisen.

Nach einem trotz verregneten Wetters sehr gut besuchten Bieranstich am Messevorabend mussten die Verantwortlichen am Eröffnungstag bange Stunden durchstehen. Binnen kurzer Zeit wurden die Hochwasserprognosen nach oben korrigiert. Zeigte sich zuerst nur das Wetter von seiner, seit vielen Jahren nicht mehr gekannten, unwirtlichen Seite, so war das Messegelände am Zusammenfluss von Großer und Kleiner Erlauf gegen Mittag plötzlich vom ständig steigenden Wasserpegel bedroht. Die mit Hilfe von Feuerwehr und Bundesheer kurzfristig getroffenen Vorsichtsmaßnahmen in Form von Sandsäcken an den kritischen Stellen, sicherten einen ungefährdeten und reibungslosen Messeablauf. Schließlich sorgten rasch fallende Pegelstände wieder für Entwarnung.

Zwar litten die unbefestigten Wiesenparkplätze massiv unter den enormen Regenmengen, durch Ersatzparkplätze konnten aber die ärgsten Probleme relativ rasch und halbwegs zufriedenstellend gelöst werden.

Das „Jubiläumsgeschenk“ am Messedonnerstag und -freitag in Form eines freien Eintritts zeigte jedenfalls trotz des schlechten Wetters seine Wirkung. An beiden Tagen konnte sehr guter Besuch verzeichnet werden, der sich auch am Samstag und Sonntag fortsetzte. Zusätzlich verhinderte die Witterung viele Arbeiten in der Landwirtschaft, sodass auch hier eine tolle Frequenz bemerkbar war.

Inhaltlich konnte die Messe auf viele neue Attraktionen verweisen: Der Schwerpunkt „Familie & Kind“ mit „okidoki auf Tour“ in der Wieselburger Halle, die „future-world“, eine beeindruckende und bestens besuchte Sonderschau des österreichischen Bundesheeres, traditionelles Handwerk in Kooperation mit der Volkskultur NÖ, die neue Tierschau, das erweiterte und inhaltlich überarbeitete Forsttechnikzentrum, die Angebote in Kooperation mit „So schmeckt NÖ“ und die attraktiven Produkte des neuen Festwirts im Vergnügungspark sind deutliche Signale für eine offensive Weiterentwicklung der traditionsreichen „Wieselburger Messe“.

Neben der Eröffnungsfeier mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner stach besonders der Bauerntag des Niederösterreichischen Bauernbundes am Samstag im voll besetzten Festzelt aus dem umfang- und abwechslungsreichen Rahmenprogramm heraus. Das Traktorveteranentreffen am Messesonntag mit mehr als 120 Traktorraritäten, Vorführungen bei der Tierschau, Vorträge zum Thema Forstwirtschaft, Siegerehrung für die Wettbewerbe „Das Kasermandl in Gold“ und „Das goldene Stanitzel“ mit Siegern aus beinahe allen österreichischen Bundesländern, Waldarbeitswettbewerbe, Motorsägenschnitzer und vieles mehr sorgten für einen kurzweiligen Messebesuch. Auch die Aussteller zeigten sich über den Messebesuch und das Interesse der Besucher durchwegs zufrieden.