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Tschechische Obstbauern leiden unter Russland-Embargo

In Tschechien ist die Gesamtfläche der Obstgärten in den vergangenen fünf Jahren von rund 17.500 ha auf 14.000 ha geschrumpft. Der Vorsitzende des Obstbauernverbandes, Martin Ludvík, führt diese Entwicklung in erster Linie auf die Auswirkungen des russischen Lebensmittelembargos zurück. Weitere Folgen des 2014 von Russland in Antwort auf die Wirtschaftssanktionen der Europäischen Union verhängten Importverbots seien um ein Fünftel geringere Erzeugerpreise in diesem Sektor sowie der Ruin einiger kleinerer Obstbaubetriebe, erklärte Ludvík gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti. Er stellte dabei klar, dass es sich hier um keine direkten Auswirkungen des russischen Embargos handle, da der tschechische Obstbau den Inlandsbedarf nicht vollständig decken könne. Allerdings rühre die Marktüberhitzung von polnischen Obstproduzenten her, die ihre Exporte nach dem Verlust des russischen Marktes vor allem mit Äpfeln ins benachbarte Tschechien deutlich ausgeweitet hätten. Im Unterschied zu den Gemüsebauern, die auf die neue Situation rasch reagiert hätten, sei dies im Obstbau nicht möglich gewesen.