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Tiroler Kleinsennereien schließen sich zusammen

Zehn Kleinsennereien in Tirol haben sich zur sogenannten „Tirol Pack“ zusammengeschlossen, errichten in Schlitters im Zillertal eine gemeinsame Schneide- und Verpackungsanlage und werden ihren Käse künftig marktgerecht in den verschiedensten Formen und Verpackungseinheiten anbieten können. Baubeginn des 17 Mio. Euro teuren überbetrieblichen Projektes ist im Frühjahr, der Landeszuschuss macht 5 Mio. Euro aus. Bereits zu Jahresende soll das Gemeinschaftswerk den Betrieb aufnehmen und jährlich 5.000 t Käse reiben, in Scheiben, Stücke oder Zwickel schneiden und verpacken.

Zusammen verarbeiten die zehn „Tirol Pack“-Gesellschafter rund ein Viertel der im Bundesland erzeugten Milch und beschäftigen mehr als 190 Mitarbeiter. In Schlitters kommen durch die neue Anlage nochmals 25 Arbeitsplätze im ländlichen Raum hinzu. „Diese Investition dient der Absicherung des Milchpreises und der Erschließung neuer Absatzmärkte für Tiroler Käsespezialitäten. Sie schafft und sichert Arbeitsplätze, schließt regionale Kreisläufe und ist deshalb in höchstem Maß förderungswürdig“, kann Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler dem Gemeinschaftsprojekt nur Positives abgewinnen.

Jede der Sennereien produziert und vermarktet ihre Erzeugnisse auch weiterhin selbstständig. Das Käseschneiden und -verpacken sowie die Logistik Richtung Handel erfolgt in Zukunft aber gemeinsam. Bislang wird ein Großteil des Tiroler Käses in Bayern verpackt. Somit ist auch das deutsche Genusstauglichkeitskennzeichen auf der Verpackung angeführt, was die Herkunft der hochwertigen Heumilch- und Bioheumilch-Spezialitäten nicht klar erkennbar macht.

Initiiert und begleitet wurde das Projekt von der Agrarmarketing Tirol. „In der Produktion sind die Tiroler Kleinsennereien bestens aufgestellt. Herausforderungen liegen vor allem in den vom Markt geforderten Verpackungseinheiten“, erklärt Agrarmarketing-Geschäftsführer Wendelin Juen. Für kleine Haushalte müssen die Käsespezialitäten aus der Region bequem verpackt, für Großabnehmer in Großküchen und Gastronomie beispielsweise in Scheiben geschnitten sein, damit sie ohne weitere Bearbeitungsschritte serviert werden können.