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Stickstoffverluste mindern

Ausbringung Stickstoffverluste treten vorrangig unmittelbar nach der Ausbringung in Form von Ammoniak auf.

Von Josef Galler

Der in der Güllegrube als Ammoniumcarbonat gebundene Stickstoff ist eine wenig stabile Verbindung und zerfällt in Abhängigkeit vom pH-Wert und der Temperatur im Zuge der Ausbringung wieder leicht zu Ammoniak, Kohlendioxid und Wasser. Wasserzusatz bindet Ammoniak und wirkt der Abgasung an die Luft entgegen.

Die gasförmigen Ausbringungsverluste sind bei Gülle aufgrund des höheren Ammoniumanteiles höher als bei Stallmist, wo die Hauptverluste bereits während der Rotte stattfinden.

Maßnahmen zur Vermeidung von Stickstoffverlusten Während bzw. in den ersten Stunden nach der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern treten die höchsten Ammoniakverluste auf. Am Acker ist eine rasche Einarbeitung nach der Ausbringung die wichtigste Maßnahme. Ansonsten sind die Ausbringungsverluste bei Festmist in der Regel geringer als bei Gülle, da Festmist und Kompost aufgrund der höheren N-Lagerverluste nur noch wenig Ammoniumstickstoff enthalten.
Die Ausbringungsverluste hängen vorrangig von der Temperatur, pH-Wert, Windintensität und Bodenfeuchtigkeit (Gefahr bei Trockenheit) nach der Ausbringung ab.

Flüssigmist Gülle und Jauche haben durch den höheren Ammoniumanteil ein höheres Abgasungsrisiko unmittelbar nach der Ausbringung.

Im Grünland ist bei Verwendung von Pralltellerverteilern eine sofortige Ausbringung nach der Nutzung wichtig. Ferner ist eine Verdünnung der Gülle sowie Ausbringung bei kühler Witterung oder am Abend wichtig.

Ein leichter Landregen fördert das Eindringen in den Boden. Ebenso verringert eine großtropfige Verteilung die Abgasungsverluste. Bei hohen Temperaturen sind bodennahe Ausbringungssysteme besser.

Dipl.-HLFL-Ing. Josef Galler ist Pflanzenbauexperte der LK Salzburg.