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SPÖ-Abgeordnete: Kühe nicht mehr fördern als Jugendliche

Heftige Kritik übt Elisabeth Köstinger, Agrarsprecherin der ÖVP im EU-Parlament, an den heutigen Aussagen der SPÖ-Europaabgeordneten Evelyn Regner. Diese hatte in einer Aussendung unter dem Titel „Wir dürfen Kühe nicht mehr fördern als arbeitslose Jugendliche“ bekrittelt, dass „mehr als ein Drittel des EU-Budgets in die Landwirtschaft fließt“ und entsprechende Umverteilungen verlangt.

Köstinger ist empört über den völlig unsachlichen Vergleich Regners und verurteilt die „Polemisierung und den Klassenkampf auf dem Rücken der Bäuerinnen und Bauern“ aufs Schärfste. „Diese Aussagen sind ein Verrat an den krisengeschüttelten bäuerlichen Familienbetrieben. Wie SPÖ-Klubobmann Schieder unterstützt nun offenbar auch Regner mit derartigen Forderungen eine Industrialisierung der Landwirtschaft“, so Köstinger.

Darüber hinaus lasse die „Milchmädchenrechnung“ der SPÖ-Abgeordneten völlig außer Acht, dass sich der Anteil der Agrargelder am EU-Budget von rund 38% daraus ergebe, dass die Landwirtschaft zu den wenigen Politikbereichen gehöre, die auf europäischer Ebene geregelt werden. „Wenn man das EU-Budget und die Haushalte der EU-Mitgliedstaaten zusammennimmt, so betragen die Ausgaben für die Land- und Forstwirtschaft weniger als 1%“, gibt Köstinger zu bedenken. Außerdem seien die Konsumenten die Profiteure der Agrargelder in Form der damit einhergehenden günstigen Lebensmittelproduktion in Europa. Auch diese Tatsache sollte mittlerweile bei der SPÖ-Europaabgeordneten und Gewerkschafterin angekommen sein.

„Die Agrarzahlungen stellen einen Ausgleich für die höheren europäischen Standards und die vielfältigen Leistungen der Bäuerinnen und Bauern dar, die nicht durch den Marktpreis abgegolten werden. Ohne diese Zahlungen käme es zu einem massiven Höfesterben und einer Industrialisierung der Landwirtschaft in Österreich“, warnt Köstinger. Sie erinnert einmal mehr an die wichtige Rolle der Landwirtschaft als Arbeitsplatzmotor: „550.000 Jobs sichert der Agrarsektor in Österreich. Allein 100.000 Arbeitsplätze wären gefährdet, würden die EU-Mittel der ländlichen Entwicklung ausfallen. Die heimische Land- und Forstwirtschaft ist das Fundament und ein unverzichtbarer Bestandteil eines funktionierenden und vitalen ländlichen Raums“, betont die ÖVP-Abgeordnete.