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Spargelernte: Knackpunkt Verfügbarkeit von Spargelstechern

Mit einer flächendeckenden Belieferung von Supermärkten mit bestem niederösterreichischem Spargel wird Anfang nächster Woche gerechnet. „Für unsere Bauern sind jetzt gleichmäßige Temperaturen mit einer der Jahreszeit entsprechenden Steigerung optimal. Was wir nicht brauchen können, ist, dass sich die Werte der 0 °C-Grenze nähern. Falls in dieser Woche die Tageshöchsttemperaturen stabil auf 20 °C bleiben und die Nachttemperaturen nicht unter 5 °C absinken, kann Anfang nächster Woche die Belieferung von Supermärkten starten“, erklärt Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager.

Die Monate April und Mai gelten als Haupterntezeit beim Spargel. Extrem verfrühte Kulturen liefern bereits. Normalanbau mit einfacher Bedeckung hat in diesem Jahr einen durchschnittlichen Erntebeginn. Die Erntemenge in dieser Zeit ist temperaturabhängig, sie kann sehr stark schwanken. Bei jungen Kulturen und solchen, bei denen früh mit der Ernte begonnen wurde, endet die Stechsaison bereits Mitte Mai. Aber selbst bei den späten Spargelsorten endet Mitte Juni die Erntesaison.

„Bereits zum jetzigen Zeitpunkt zeichnet sich eines ganz klar ab: Ein Knackpunkt der heurigen Ernte ist die Verfügbarkeit von Spargelstechern. Viele Betriebe klagen, dass über die vergangenen Jahre angestammte Erntehelfer nicht mehr kommen, da sie in anderen Bereichen längerfristige Anstellungen gefunden haben“, gibt Schmuckenschlager zu bedenken. Etwas besser geht es jenen Betrieben, die ihre Erntehelfer über die zweimonatige Spargelsaison hinaus beschäftigen können – zum Beispiel mit Erdbeeren als Folgekultur. In diesen Fällen ist der Arbeitsplatz in der Landwirtschaft wieder interessanter, da eine Einkommensmöglichkeit über einen längeren Zeitraum besteht.

„Für eine zusätzliche Erschwernis könnte – wie bereits im Vorjahr – die Witterung sorgen. Kommt es nämlich hitzebedingt zu Ertragsschüben, brauchen die Betriebe mehr Saisonarbeitskräfte, um das Arbeitspensum zu schaffen“, so der LK-Präsident. Um die Spargel- und Erdbeerernte nicht zu gefährden, wäre bereits jetzt die rasche Freigabe eines zusätzlichen Kontingents aus Drittstaaten für die niederösterreichischen Sonderkulturen notwendig.