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Selbstversorgungsgrad bei Lammfleisch sinkt

Die Österreichische Schaf- und Ziegenbörse hat im Jahr 2017 insgesamt 62.000 Tiere im Wert von 6 Mio. Euro für die Landwirte vermarktet. Damit ist sie weiterhin heimischer Marktführer und im Schulterschluss mit Schlachtbetrieben sowie der gut ausgebauten Direktvermarktung der Garant für den stabilen Produktions- und Absatzmarkt im Inland. „Zur Absicherung dessen ist jedoch eine verstärkte Unterstützung für Marketing, Vermarktung und Markenfleischprogramme in der neuen EU-Agrarpolitik unumgänglich“, betonte Bundesobmann Eduard Köck bei der Generalversammlung.

Bei einem gleichbleibenden Pro-Kopf-Verbrauch von 1,2 kg Lammfleisch in Österreich sank der Selbstversorgungsgrad auf 72%. Größter Konkurrent am Markt ist Neuseeland, das aufgrund niedriger Preise weiterhin das Teilesegment dominiert, vorrangig im Tiefkühlsektor. Im Frischfleischbereich stehen Österreichs Schaf- und Ziegenhalter in starkem Wettbewerb mit Großbritannien. Im ersten Halbjahr 2018 ist das britische Preisniveau jedoch markant gestiegen, womit sich die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Familienbetriebe erhöhte. Die Marktsituation belegt die Forderung der Branche nach Einführung von Importquoten für britisches Lammfleisch im Zuge der Brexit-Verhandlungen.

„Tierschutz- und Qualitätsstandards erfordern auch faire, konkurrenzfähige Preise, die insbesondere durch eine hohe Belastung im Rahmen der Verarbeitungskette beeinflusst werden. Österreichs Lebensmittelhandel bietet dadurch in den Sommermonaten Grillvariationen aus garantiert heimischem Junglamm an“, appellieren Köck und Geschäftsführer Matthias Pleschberger an die Konsumenten, dieses Angebot anzunehmen.