Foto: WWF

Saftige Strafen über heimische Holzkonzerne verhängt

 

Laut einem aktuellen Bericht der Investigativ-Plattform RISE hat die rumänische Wettbewerbsbehörde über 30 Unternehmen, darunter allen voran die österreichischen Holzkonzerne Schweighofer, Egger und Kronospan sowie mehrere ihrer Zulieferer – zur Zahlung von insgesamt rund 26,6 Millionen Euro verurteilt (nicht rechtskräftig). Allein Schweighofer (im konkreten HS Timber Productions SRL) soll gemäß einer Auflistung der Behörde umgerechnet deutlich über zehn Millionen Euro zahlen müssen, Kronospan über mehrere Gesellschaften 9,5 Millionen Euro sowie Egger Rumänien fast fünf Millionen Euro. Die fünfjährige Untersuchung drehte sich vor allem um vermutete wettbewerbsrechtliche Verstöße in den Jahren 2011 bis 2016.

Parallel dazu gab und gibt es bis heute öffentliche Kritik an massiven Kahlschlägen in Rumäniens Urwäldern. Die Naturschutzorganisation WWF Österreich fordert daher jetzt eine volle Aufklärung seitens der involvierten österreichischen Holzkonzerne sowie europaweit schärfere Kontrollen des Holzhandels. „In Rumänien liegen Europas wertvollste Urwälder, die aufgrund massiver Kahlschläge extrem bedroht sind. Daher muss die gesamte Holzbranche ihr Geschäftsmodell ändern. Zusätzlich muss das geltende EU-Recht gegen den illegalen Holzhandel endlich wirksam umgesetzt werden. Auch in Österreich gibt es hier sehr große Defizite“, sagt WWF-Programmleiterin Hanna Simons.

Immer wieder zeigen Recherchen von Medien und Umweltschutzorganisationen, dass illegales Holz aus Kahlschlägen auf den Markt kommt, weil Politik und Behörden säumig sind. WWF-Hinweisen darauf wurde bisher entweder gar nicht oder nur völlig unzureichend nachgegangen. „Das Bundesamt für Wald kontrolliert viel zu wenig, hat zu wenige personelle Ressourcen und entsprechend geschultes Personal“, kritisiert WWF-Programmleiterin Hanna Simons. Daher muss die zuständige Landwirtschaftsministerin endlich tätig werden, um bestehende Schlupflöcher für illegale Aktionen zu schließen. „Es kann nicht sein, dass Politik und Verwaltung den Raubbau an den weltweiten Wäldern einfach nur achselzuckend hinnehmen“, sagt Simons.

Gegenüber RISE verwies Schweighofer nur auf „laufende Ermittlungen“. Die HS Timber-Productions, Kronospan und Egger Rumänien haben aber laut Angaben der Wettbewerbsbehörde bereits zugegeben, gegen Wettbewerbsrecht verstoßen zu haben.