Foto: Saatbau Linz

Geballtes Wissen am Saatbau Linz-Feldtag

Mit variantenreichen Sortenversuchen, der Präsentation modernster Landtechnik sowie Innovationen aus dem Bereich Pflanzenschutz war der Feldtag der Saatbau Linz am 12. Juni, der gemeinsam mit 40 Mitausstellern in Weikendorf/NÖ durchgeführt wurde, Anziehungspunkt für mehr als 2.000 Besucher aus dem In- und Ausland. Erstmals fand auch die Saatbau-ACKERdemie am Feld statt, die mit sechs Fachvorträgen praktische Tipps zu ackerbaulichen Themen bot.

„Hier in Weikendorf arbeiten wir seit 30 Jahren an der Zukunft und am Fortschritt des Pflanzenbaus, insbesondere für standortangepasste Sorten für das pannonische Klimagebiet“, so Geschäftsführer Josef Fraundorfer. Robuste, umweltstabile und stresstolerante Sorten sind angesichts des Klimawandels gefragt. Die ständige Entwicklung entsprechender Sorten ist dafür ein entscheidender Schlüssel. „Diese Kompetenz hat die Saatbau Linz, auch wenn der Einsatz neuer Züchtungstechniken im Vorjahr in Europa gestoppt wurde“, so Fraundorfer weiter.

Auf dem rund 600 Parzellen umfassenden Schaufeld wurde das breite Sortenportfolio für den traditionellen und den biologisch wirtschaftenden Landwirt demonstriert und über verschiedene Varianten von Bestandsführungsmaßnahmen informiert. Die Schwerpunkte der umfassenden Sortenschau lagen bei Winterraps, Wintergetreide, Soja, Mais und Zwischenfrüchten.

Aus dem Repertoire der vornehmlich mit Wintergetreide, Soja und Winterraps beschäftigten Saatzucht Donau, stellten sich mit den Qualitätsweizen „Arminius“ und „Aurelius“ sowie der mehrzeiligen Wintergerste „Adalina“ ertragsstarke Sorten mit Topqualitäten dem heimischen Markt vor. Als Sorten der Zukunft präsentierten sich auch „KWS Tayo“, ein Hybridroggen mit Spitzenerträgen im Trocken- und Feuchtgebiet, und „Angelico“, ein gegen das Wasserrübenvergilbungsvirus resistenter Hybridraps mit herausragenden agronomischen Eigenschaften.

Neben ausführlichen Führungen und Beratungen zu den rund 220 Sorten am Feld, nutzte eine Vielzahl von interessierten Landwirten die Gelegenheit, sich im Rahmen der ACKERdemie in unterschiedlichste Fachthemen zu vertiefen. So erläuterte unter anderem Fachberater Albert Müllner am Beispiel von Raps und Soja den Stellenwert von Alternativen in der Fruchtfolge. Neben der Gegenüberstellung sämtlicher Vor- und Nachteile der beiden Kulturen, bestimmen Standort, Bodenart, Kosten- und Ertragssituation die Anbaustrategie. Produktentwickler Christian Gladysz verwies auf Kornertrag, Backqualität und die top-agronomischen Eigenschaften von „Aurelius“. Diese Qualitätsweizensorte eignet sich für alle Anbauregionen und ist auch in Bioqualität verfügbar. Christian Dorninger präsentierte schlüssig und anregend das Thema Zwischenfruchtanbau in der Praxis mit Tipps zu optimalen Mischungspartnern und dem idealen Anbauzeitpunkt sowie seinen ökonomischen und ökologischen Auswirkungen.

Am Stand der Saatbau-Lebensmittel informierten sich zahlreiche Landwirte über aktuelle Projekte im Bereich der konventionellen und biologischen Vertragslandwirtschaft, deren vorrangiges Ziel es ist, eine höhere Wertschöpfung für alle Beteiligten zu generieren. „Der Interessenausgleich zwischen Lebensmittelwirtschaft und Bauern muss entlang der gesamten Wertschöpfungskette immer wieder neu geplant werden“, betonte David Pappenreiter, Abteilungsleiter Kontrakte konventionell. Dies spiele gerade im Biosektor eine entscheidende Rolle.

Die Saatbau konnte 2018 ihren Kurs halten und fuhr mit knapp 180 Mio. Euro das zweitbeste Ergebnis in ihrer Geschichte ein. Dank wettbewerbsfähiger Züchtung, kompetenter Beratung, international engagiertem Vertrieb und gutem Service ist es gelungen, den Saatgutumsatz im schwierigen Umfeld auf einem hohen Niveau von rund 110 Mio. Euro zu halten. 70% davon erwirtschaftete das Unternehmen im 68. Jahr nach der Gründung der Genossenschaft außerhalb von Österreichs Grenzen.