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Russland: „Segen EU-Embargo“

Der von Russland 2014 verhängte Importstopp für Lebensmittel aus zahlreichen westlichen Ländern hat eine deutliche Steigerung der inländischen Agrarerzeugung ermöglicht. Das hat Landwirtschaftsminister Alexander Tkatschjow anlässlich des dritten Jahrestags, an dem ein entsprechender Erlass von Staatspräsident Wladimir Putin in Kraft getreten ist, beteuert. Demnach fiel in dem Land die landwirtschaftliche Produktion 2016 um 11% umfangreicher aus als drei Jahre zuvor, wurde Tkatschjow gestern vom Ressortpressedienst zitiert. Den inländischen Agrarproduzenten, so der Minister, wurde nach der Verhängung des Embargos ein Blankoscheck bezüglich der Auffüllung der entstandenen Marktlücken gegeben. Andererseits wurde die Unterstützung für seine Branche aus dem Föderationshaushalt seit 2014 um 27% auf rund 242 Mrd. USD (205,1 Mrd. Euro) aufgestockt.

Die Agrarimporte Russlands lagen im vergangenen Jahr bei rund 25 Mrd. USD (21,2 Mrd. Euro), während es 2013 noch 43 Mrd. USD (36,4 Mrd. Euro) gewesen waren. In dieser Zeit sanken die Anteile verschiedener importierter Produkte am Markt deutlich, beispielsweise bei Schweinefleisch von 26 auf 8% sowie bei Geflügelfleisch von 12 auf 5%. Zugleich haben sich die Einfuhren von Gemüse fast um die Hälfte auf gut 463.000 t verringert.