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Rinderzüchter wollen internationaler werden

Die österreichische Rinderwirtschaft hat für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nach 2020 eine zukunftsweisende und starke Position ausgearbeitet, mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der Rinder haltenden Betriebe langfristig zu stärken, die Bürokratie abzubauen und die Möglichkeit für De minimis-Zahlungen aufrechtzuerhalten. Bei der Generalversammlung der Zentralen Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR) veranschaulichte der Geschäftsbericht für 2017, dass mit dem seit 2011 etablierten Qualitätssicherungsprogramm QS-Milch beziehungsweise seinem Nachfolger – QS Kuh (2014) und Q-Plus Rind (2016) – eine Steigerung der bereits ohnehin qualitativ hochwertigen Milch- und Fleischproduktion noch weiter möglich war und daher eine Fortführung effektiv gesehen wird. Vor allem seit die Rindfleischerzeugung über die Mutterkuhhaltung mit dem Wegfall der Mutterkuhprämie ohnedies sehr stark unter Druck gekommen ist. Um diesen Produktionsbereich nachhaltig abzusichern, sind neue Programme in Ausarbeitung.

Neben dem Besuch internationaler Messen hat die ZAR-Spitze 2017 auch Auslandsreisen unternommen, um langfristige Geschäftskontakte abzusichern und neue aufzubauen, was dazu führte, dass bereits im Jänner ein Vertrag zwischen der Genetic Austria und dem staatlichen türkischen Landwirtschaftsbetrieb TIGEM für ein gemeinsames Projekt zur Gewinnung von Rindersamen zustande kam. Dafür werden heimische Zuchtstiere zukünftig auf der Besamungsanstalt Malatya stehen, aber weiterhin Premiumsamen aus Österreich importiert.

Wie bei der Generalversammlung mitgeteilt wurde, hat die ZAR auch einige wichtige Projekte in Umsetzung gebracht: Etwa „FoKUHs“, das den Aufbau einer Kuhlernstichprobe verfolgt und innerhalb von fünf Jahren dafür 40.000 weibliche Tiere genotypisieren will. Dafür haben sich zahlreiche Betriebe gemeldet, von denen nun geeignete nach genau definierten Kriterien ausgewählt werden sollen. Mit dem Projekt „Klauen-Q-Wohl“ soll die langfristige und nachhaltige sowie die züchterische Verbesserung der Klauengesundheit erreicht werden. Ebenfalls in Umsetzung befinden sich der „Effizienz Check“ und das „Elektronische Stallbuch“, die den Landwirten wie auch den Tierärzten beim täglichen Herdenmanagement helfen sollen.