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„Raus aus dem Öl“-Bonus wird aufgestockt

„Der ‚Raus aus dem Öl‘-Bonus wird aufgestockt, die Förderaktion kann somit 2019 fortgeführt werden“, freut sich ÖVP-Klubobmann-Stellvertreterin Elisabeth Köstinger, die dieses Förderinstrument im Vorjahr als Umweltministerin eingeführt hatte. „42,6 Mio. Euro standen dafür 2019 zur Verfügung, die Nachfrage war so groß, dass die Fördermittel schon mit Ende Juni ausgeschöpft waren“, so Köstinger. Das zeige, wie groß der Bedarf, aber auch die Bereitschaft der Menschen ist, von fossilen Heizsystemen auf alternative Heizformen umzusteigen.

Rund 600.000 Ölheizungen gibt es derzeit noch in Österreich, das sind 14% aller Heizanlagen. In manchen Bundesländern ist der Anteil an Ölheizungen besonders hoch, in Tirol liegt er beispielweise bei 27%. „Der Gebäudesektor ist sehr wesentlich, wenn es um die Erreichung unserer Klimaziele geht“, betont Köstinger. „Ölheizungen zählen zu den erheblichen Verursachern klimaschädlicher CO2-Emissionen, daher ist der Ausstieg ein wirklich wichtiges Projekt“, ergänzt die Abgeordnete. In den nächsten Monaten soll auch der Einbau von Ölheizungen im Neubau bundesweit verboten werden, bislang gibt es solche Verbote nur vereinzelt in den Bundesländern.

Der „Raus aus dem Öl“-Bonus wird im Rahmen der Sanierungsoffensive abgewickelt und fördert den Ersatz einer Ölheizung durch ein alternatives Heizsystem mit bis zu 5.000 Euro Bundesförderung. Dazu kommen noch unterschiedlich hohe Fördermöglichkeiten der Länder. „Im Jahr 2018 haben 35% der Antragsteller bei der Sanierungsoffensive diesen Bonus in Anspruch genommen. 2019 waren es schon 79%, also mehr als 6.500 Haushalte, die ihren Ölkessel gegen ein umweltfreundlicheres Heizsystem tauschen wollen“, informiert Köstinger.

Mit dem gestrigen Nationalratsbeschluss, der einer Initiative Köstingers entspringt, wird die Fördersumme aufgestockt. „Das sollte ausreichen, um für 2019 die noch zu erwartenden Förderansuchen zu bewältigen. Die Menschen sind bereit, auf nachhaltige Heizsysteme umzusteigen, wenn wir sie dabei unterstützen“, so Köstinger.

„Der Fördertopf für den ‚Raus aus dem Öl‘-Bonus wird für heuer um zusätzliche 20 Mio. Euro aufgestockt. Damit kann die Erfolgsgeschichte dieser Förderaktion fortgesetzt werden, das ist auch ein wichtiges Signal in Richtung Energiewende“, zeigt sich Franz Titschenbacher, der Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, erfreut. Mit zusätzlichen Landesförderungen wird der Umstieg noch interessanter. Beispielsweise erhält der Förderwerber in Kärnten bei einem Umstieg auf Pellets bis zu 11.000 Euro, dies zeigt die Förderübersicht des Biomasse-Verbandes, der auf seiner Homepage auch die Kontaktdaten zu den Förderstellen auflistet. „Aber nicht nur die Investitionsförderung pusht die Nachfrage, auch die Brennstoffkosten entwickeln sich zugunsten des erneuerbaren Energieträgers Holz. Vergleicht man zum Beispiel Hackgut und Pellets mit Heizöl, so ergibt sich ein Preisvorteil von 58 beziehungsweise 41%“, erklärt Titschenbacher. (