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Pro Jahr 3.400 Hektar mehr an Wald

Wie es um Österreichs Wald in seiner Gesamtheit steht, erfasst die österreichische Waldinventur des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) – die größte Erhebung in diesem Bereich. Dafür wurden in den vergangenen drei Jahren auf 5.500 Waldflächen in ganz Österreich umfassende Erhebungen durchgeführt. Insgesamt dauert die Untersuchung sechs Jahre und erfasst gesamt 11.000 Punkte. „Österreichs Waldfläche hat erstmals die Marke von 4 Mio. ha überschritten. Somit ist fast die Hälfte der österreichischen Staatsfläche Wald“, so Bundesministerin Elisabeth Köstinger. Genau genommen: 47,9%. Das waldreichste Bundesland ist die Steiermark mit 62%, gefolgt von Kärnten (61%), Salzburg (53%) und Oberösterreich (42%). Der Wald hat in den vergangenen zehn Jahren durchschnittlich um 3.400 ha je Jahr zugenommen – dies entspricht 4.762 Fußballfeldern.

Der Trend zu mehr Laub- und Mischwald geht weiter: Die Fichte bleibt die Hauptbaumart mit einem Anteil von 57,4%, sie hat jedoch in den vergangenen Jahren an Fläche verloren – von 1,709 Mio. ha (2008) auf 1,646 Mio. ha (2018). Im Gegensatz dazu legte die Buche zu (von 336.000 ha auf 342.000 ha) und hat einen Anteil von rund 12%. Beim Laubholz hat neben der Buche auch die Verbreitung von Ahorn zugenommen. „Laub- und Mischwälder sind stabiler und resistenter, sowohl gegen Schädlingsbefall als auch gegen klimatische Veränderungen. Auch die Biodiversität und Artenvielfalt profitiert von dieser Entwicklung“, so Köstinger.

Im Jahr 2018 wuchsen 29,7 Mio. m3 zu, davon wurden 26,2 Mio. m3 verwertet. Die Nutzung des Waldes ist von 85 auf 88% gestiegen. „Diese nachhaltige Nutzung ist für die Erreichung unsere Zielsetzungen in der Bioökonomie, der Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen und einer erdölfreien Gesellschaft ein wichtiger Aspekt“, betont Köstinger.

Besonders positiv zu vermerken ist auch, dass sich Kleinwaldbesitzerinnen und -besitzer mit Betrieben unter 200 ha Größe vermehrt um ihren Wald kümmern und ihn auch als Einkommensquelle sehen. Sie nutzen bereits 85% des Zuwachses, vor zehn Jahren waren dies nur 74%. Das ist wichtig, denn nur bewirtschaftete und gepflegte Wälder können ihre Beiträge zum Klimaschutz und zur Sicherheit bei Naturgefahren leisten. Bei den Großbetrieben liegt die Nutzungsrate weiterhin bei 100%, bei den Bundesforsten hat sie entsprechend den Planungen und der aktuellen Alterszusammensetzung der Bäume auf 76% abgenommen. Die Wertschöpfungskette Holz bietet in über 172.000 Betrieben rund 280.000 Menschen in Österreich Einkommen. Der Produktionswert der gesamten Wertschöpfungskette beträgt rund 12 Mrd. Euro pro Jahr. Der durchschnittliche Exportüberschuss beträgt 3,5 Mrd. Euro. Die Wertschöpfungskette Holz zählt damit zu den wichtigsten Devisenbringern der heimischen Leistungsbilanz.