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Österreicher belegen bei Pflüger-WM Spitzenplatzierungen

Großartige Erfolge erzielten die Österreicher am vergangenen Wochenende bei der 65. Pflüger-Weltmeisterschaft in Baden-Württemberg in Deutschland. Es war ein Wettbewerb der Superlative, bei dem die besten Pflüger aus 30 Nationen um den Weltmeistertitel kämpften. Den sensationellen dritten Platz holte für Österreich Philip Bauer (25) in der Kategorie Beetpflug auf dem Stoppelfeld. In der Gesamtwertung belegte der Südburgenländer den hervorragenden vierten Platz. Eine grandiose Leistung lieferte auch Leopold Aichberger aus Haag (NÖ) in der Kategorie Drehpflug. Der 21-jährige pflügte sich gleich bei seiner ersten WM-Teilnahme auf den siebenten Platz in der Gesamtwertung und konnte so den Titel bester Newcomer für sich entscheiden. Österreich wurde damit seinem Ruf als Top-Pflügernation der Welt einmal mehr als gerecht. Der Weltmeistertitel in der Kategorie Beetpflug ging nach Irland. In der Kategorie Drehpflug entschied ein Nord-Ire den Titel für sich.

Es war eine herausfordernde WM für die Teilnehmer, die intensivst bei extrem trockenen Bedingungen trainiert hatten, als plötzlich am Ruhetag vor dem Wettkampf der Regen einsetzte. Die heimischen Pflüger-Routiniers meisterten den Wetterumschwung dennoch ohne größere Probleme. Immerhin gilt Bauer mit acht ersten Plätzen bei Landesbewerben, zwei Goldmedaillen auf Bundesebene und dem sechsten Platz bei der WM 2016 in der Kategorie Beetpflug als besonders wettkampferfahren. Aber auch Aichberger kann in der Kategorie Drehpflug mit einer Goldmedaille auf Bundesebene und drei ersten Plätzen bei Landesentscheiden beachtliche Erfolge vorweisen. „Ein wahrhaft unvergessliches Event. Das Rahmenprogramm sorgte für stimmungsvolle Atmosphäre bei Jung und Alt. Bei den Bewerben selbst schauten Tausende Besucher zu, als die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Leidenschaft Pflügen zur Perfektion brachten“, ist Bundesleiter der Landjugend Österreich, Martin Stieglbauer, von der WM angetan.

„Sich mit den weltbesten Pflügern zu messen, war eine tolle Wettkampferfahrung, die wir auf keinen Fall missen möchten. Die WM war erstklassig organisiert, es herrschte eine gute Stimmung und wir freuen uns über unsere tollen Erfolge“, sind Bauer und Aichberger über ihre Top-Platzierungen begeistert. „Dazu beigetragen hat aber nicht zuletzt die großartige Unterstützung unserer Sponsoren Mitas, Steyr Traktoren, Lindner, Genol und Österreichische Hagelversicherung. Denn neben unserem Können spielte auch die technische Ausstattung eine wesentliche Rolle“, betonen die beiden Teilnehmer, die von den Trainern Josef Heigl, Franz Bauer und Bernhard Altmann noch vor Ort – am Gutsbetrieb Herzog von Württemberg, 30 km von Stuttgart entfernt – auf die strengen Wettbewerbskriterien eingeschworen wurden.

Traditionell findet am ersten Tag der Bewerb auf dem Stoppelfeld statt und am zweiten Tag pflügen die Teilnehmer eine Parzelle auf Grasland. „In der Königsdisziplin der Bodenbearbeitung geht es um ein optimales Zusammenspiel von Mensch und Technik. So bestimmen gleichmäßig hohe und breite Furchen, keine Löcher oder Hügel im gepflügten Feld sowie die Einhaltung der Arbeitstiefe den Erfolg nicht nur im Arbeitsalltag, sondern auch in der Wettbewerbssituation“, erklärt Trainer Bernhard Altmann.

Details zu den WM-Teilnehmern aus Österreich und ihren Leistungen sowie Bilder zu den Bewerben stehen auf der eigens dafür eingerichteten Webseite www.pfluegen.at zur Verfügung.

Insgesamt gilt Österreich als eine der Top-Pflügernationen der Welt. 1972 konnte die Alpenrepublik erstmals den Gesamtweltmeister stellen. Im Lauf der Jahre folgten 15 weitere Siege in der Gesamtwertung und zahlreiche weitere Weltmeistertitel auf Stoppel- und Grasland.